Gladbeck. Moderne Technik ermöglicht am Riesener Gymnasium in Gladbeck eine schnelle Hand-Desinfektion. Der Stadt ist die Anschaffung zu teuer
Händewaschen und Desinfektion gehören in der Corona-Pandemie zu den Grundlagen des Infektionsschutzes. Am Riesener-Gymnasium hilft ein neu entwickelter Desinfektionsmittelspender einer Bottroper Firma bei der schnellen und gründlichen Handdesinfektion. Die Elternschaft und der Förderverein ermöglichten die Aufstellung des kontaktlosen Spenders, die Stadt als Schulträger sieht für andere Schulen keinen Anschaffungsbedarf.
Von zwei Seiten können Schüler an den Spender herantreten
Von zwei Seiten können Schüler an den Spender herantreten. Kurz die Hände darunter halten, bis ein feiner Sprühnebel sich verteilt. Verteilen, einwirken lassen, fertig. Eine schnelle Handdesinfektion ist besonders an stärker frequentierten Gebäudeeingängen wie in diesem Fall am Riesener-Gymnasium praktisch. Der neu entwickelte Spender der Firma M+F KEG-Technik aus Bottrop ermöglicht seit Mitte September eine berührungslose Handdesinfektion für die Schulgemeinde. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Gerät. Es können zwei Personen gleichzeitig den Spender nutzen, und er geht sparsam mit dem Desinfektionsmittel um“, zählt Schulleiterin Verena Wintjes Vorteile des Spenders auf. Nach etwa eineinhalb Wochen müsse Desinfektionsmittel nachgefüllt werden, indem ein neues Fass, der Experte spricht von einem Keg, wie bei einer Zapfanlage angeschlossen wird.
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„Zusammen mit anderen Maßnahmen wie Abstandhalten, dem Tragen von Masken und regelmäßigem Lüften, können wir uns so als Schulgemeinde möglichst gut vor Infektionen schützen “, so Wintjes. Sie führt die geringe Ansteckungszahl unter den Schülern als möglichen Indikator für einen Erfolg der Maßnahmen an: Bis zu den Herbstferien gab es keinen Coronafall am Riesener-Gymnasium. Erfinder des Desinfektionsmittelspenders und Inhaber der Bottroper Firma, Peter Mackenrodt, führt die gute Annahme des Spenders auch auf das Desinfektionsmittel an sich zurück: „In unserem Desinfektionsmittel ist neben 72 Prozent Ethanol auch Glycerin und ein leichter Zitronenduft eingemischt. Dadurch trocknen die Hände nicht aus oder riechen streng. Das trägt auch zur Akzeptanz bei den Schülern bei.“ Zudem könne man über so ein Gerät vor allem bei jüngeren Schülern spielerisch Akzeptanz für diese Hygienemaßnahme schaffen. In Spitzenzeiten verteilt das Gerät 1200 bis 1400 Portionen Desinfektionsmittel am Tag.
Schließlich wurde ein Aufbau im Testbetrieb erlaubt
Bis die zwei Desinfektionsgeräte am Oberstufen-Neubau und im Altbau des Riesener-Gymnasiums aufgestellt werden konnten, hatte Mackenrodt allerdings „dicke Bretter zu bohren.“ Nach eigenen Angaben habe die Genehmigung durch die Stadt als Schulträger, eine damit einhergehende Prüfung in verschiedenen Ämtern sowie ein Hin und Her bei der Klärung von Zuständigkeiten zwischen der Stadt und dem Land NRW viel Zeit in Anspruch genommen. Schließlich wurde ein Aufbau im Testbetrieb erlaubt. Letztlich angeschafft haben das Gerät dann aber die Elternvertretung und der Förderverein des Gymnasiums.
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Etwa 2500 Euro kostet ein Gerät, für das Desinfektionsmittel müsse in 14 Tagen rund 150 Euro ausgegeben werden, rechnet Wintjes vor. „Man muss auch immer schauen, wofür man das Geld ausgibt. Der Automat gibt Schülern und Lehrern auch ein Stück Sicherheit. Und das ist schon viel Wert“, so die Schulleiterin. Für die Stadt Gladbeck war das Angebot dagegen unwirtschaftlich. „Für den Preis eines automatischen Desinfektionsmittelspenders können wir viele normale Spender aufstellen. Bisher zeigen auch die vergleichsweise einfacheren Modelle die gleiche Wirkung, daher hat aus städtischer Sicht eine Anschaffung des teuren Geräts wenig Sinn ergeben“, erklärt Pressesprecher David Hennig die Entscheidung der Stadt. Für andere Schulen oder städtische Gebäude sei demnach keine Anschaffung geplant.
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