Gladbeck. Offensichtlich hat die AfD die CDU bei der Wahl der stellvertretenden Bürgermeister unterstützt. CDU beruft sich auf geheime Wahl. Ein Kommentar.

Gleich die erste Sitzung des neuen Stadtrates hat aufhorchen lassen. Trotz der vorherigen Ankündigung der AfD, sich bei der Wahl der stellvertretenden Bürgermeister enthalten zu wollen, hat sie das nicht getan. Offenbar gingen ihre Stimmen an den CDU-Kandidaten. Weder AfD noch CDU bestätigen das, beide berufen sich auf die geheime Wahl. Eine Provokation aber ist es in jedem Fall.

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Denn schon länger war über Absprachen der beiden Parteien spekuliert worden, die beide offiziell jedoch nach wie vor zurückweisen. Wenn dem so ist, hätte die CDU spätestens jetzt ein Zeichen setzen und sich klar von der AfD distanzieren können. Es muss auch Dietmar Drosdzol klar gewesen sein, dass es schon allein von der Stimmenverteilung her wahrscheinlich ist, dass die AfD für ihn stimmte. Das aber nimmt er in Kauf.

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Nicht unrecht hat die CDU in ihrer Argumentation, sowohl mit rechts- als auch mit linksradikalen Parteien keine gemeinsame Sache machen zu wollen. Demokratische Parteien sollten sich ebenso von einer Partei distanzieren, die Erdogan nahe stehen soll. Da müssen alle an einem Strang ziehen und eine klare Linie finden. Es wird abzuwarten bleiben, wie sich die Ratsarbeit in den kommenden Jahren gestalten wird und wie sich die Wege der Zusammenarbeit entwickeln werden.