Gladbeck. CDU hält es nicht für problematisch, dass Drosdzol offenbar mit Stimmen der AfD zum Stellvertreter von Weist gewählt wurde. Das sagt die Partei.

Die CDU sieht kein Problem darin, dass Parteivorsitzender Dietmar Drosdzol am Donnerstag bei der konstituierenden Sitzung möglicherweise mit Stimmen der AfD zum zweiten stellvertretenden Bürgermeister von Gladbeck gewählt worden ist. Einen Anlass, sich von der AfD distanzieren zu müssen, sieht die CDU nicht. „Einen Anlass zur Distanzierung gibt es nicht, weil es keine Nähe gibt“, so Fraktionsvorsitzender Peter Rademacher zur WAZ.

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Dass die CDU von dem Stimmen der AfD profitiert habe, sei reine Spekulation. „Es war eine geheime Wahl. Natürlich kann man da Dinge hereininterpretieren.“ Dass Drosdzol bei der Stichwahl 20 Stimmen bekam, könne aber genauso für Abweichler innerhalb einer oder mehrerer Fraktionen sprechen. Die Wahl sei korrekt durchgeführt worden und daher daran „auch nichts problematisch“. „Es ist ein demokratischer Prozess gewesen, und wer wen gewählt hat, bleibt dahingestellt“, so Rademacher. Zudem seien alle Parteien, die im Stadtrat vertreten sind, auf demokratischem Wege in den Rat gewählt worden.

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CDU steht „wie eine Wand“ hinter Dietmar Drosdzol

Von daher habe es auch nicht zur Debatte gestanden, die Wahl nicht anzunehmen. Man könne nicht wie ein Kaninchen vor der Schlange sitzen, man müsse die AfD politisch betrachten und sich mit ihr auseinandersetzen. Tricksereien und Taktierereien würden am Ende nur schaden. „Wir haben die AfD im Rat, und damit müssen wir umgehen“, sagt Rademacher. Die CDU habe mit großer Mehrheit Dietmar Drosdzol als Bürgermeister-Kandidaten aufgestellt, die Fraktion habe ihn nun einstimmig zum Kandidaten für das stellvertretende Bürgermeisteramt nominiert. „Wir stehen wie eine Wand hinter ihm.“

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Rademacher betont noch einmal, dass es keine Absprachen mit der AfD gegeben habe und auch nicht geben werde. „Wir halten uns da an einen Beschluss der Bundes-CDU.“ Die gleichen Vorgaben gelten aber auch für Gruppierungen des extremen linken Spektrums, mit denen die CDU ebenso keine Kooperation eingehen werde, so Rademacher. Daher sei auch eine gemeinsame Vorschlagsliste für Ausschussvorsitzende mit der ABD, zu der unter anderem ABI und DKP gehören, nicht denkbar gewesen.

Dietmar Drosdzol hält die Debatte für absurd. „Ich musste mir bisher keine Gedanken machen, weil ich nicht weiß, ob die AfD mich gewählt hat. Es war eine geheime Wahl“, gibt er sich gegenüber der WAZ wortkarg.