Gladbeck. Die meisten halten sich an die in Gladbeck geltende Maskenpflicht in der Fußgängerzone. Ab Mittwoch unterstützt ein Sicherheitsdienst den KOD.
Der Kreis Recklinghausen gilt seit dem Wochenende als Risikogebiet. Seit Dienstag gelten neue Regeln, um die Ausbreitung des Coronavirus zu stoppen. Dazu gehört auch eine Maskenpflicht in der Gladbecker Innenstadt. Mund und Nase müssen jetzt auch im Freien bedeckt sein.
Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD) hatten am Nachmittag damit begonnen, Hinweisschilder in der Stadt aufzuhängen. „Aufgrund der Kurzfristigkeit ist es wahrscheinlich, dass noch nicht jeder etwas von der Maskenpflicht mitbekommen hat“, begründete Stadtsprecher David Hennig. Die Mitarbeiter des KOD waren deshalb am Dienstag in Gladbeck noch eher informativ unterwegs. „Es wird nicht direkt durchgegriffen, es gibt einen weichen Übergang“, so Hennig weiter.
In diesen Bereichen gilt die Maskenpflicht
Die Maskenpflicht gilt in der Fußgängerzone in folgenden Bereichen: Auf der Horster Straße bis zur Wilhelmstraße, auf der Hochstraße, Goethestraße und Goetheplatz, dem Marktplatz und der Kolpingstraße, der Lambertistraße im Bereich der Fußgängerzone.
Außerdem gilt die Pflicht zum Tragen eines Mund-Nase-Schutzes laut Allgemeinverfügung des Kreises in Gladbeck auf dem Willy-Brandt-Platz sowie den Marktplätzen in Rosenhügel und Zweckel.
Auch die Polizei wird kontrollieren
Wegen des gestiegenen Kontrollaufwandes unterstützt ein privater Sicherheitsdienst mit zwei Kräften ab Mittwoch die Mitarbeiter des KOD in der Innenstadt. „Wir haben im Moment nicht mehr den Luxus, dass wir auf städtisches Personal wie in Zeiten des Lockdowns zurückgreifen können“, sagte Hennig. Jeweils ein KOD-Mitarbeiter und ein Mitarbeiter des privaten Sicherheitsdienstes werden – zunächst bis Ende Oktober – in gemischten Teams unterwegs sein. Auch die Polizei wird die entsprechenden Bereiche kontrollieren, so die Stadtverwaltung.
Bereits am Dienstag war Polizeioberkommissarin Michaela Schittek vor Ort und klärte auf, damit möglichst viele Passanten von der neuen Regel erfuhren. Die Gladbeckerin stand an der Kreuzung Hochstraße / Horster Straße und wies auf die Maskenpflicht hin. Bußgelder verhängte sie aber noch nicht. „Ein bisschen Vorlaufzeit sollte man den Leuten schon geben“, sagte sie. „Manche brauchen einen Tag, um sich zu informieren.“ Ab Mittwoch wolle sie dann durchgreifen und Maskenmuffel mit Bußgeldern belegen. „Ich appelliere schon seit Monaten an die Vernunft der Menschen, Rücksicht ist das A und O in einer Gesellschaft“, lobte sie die nun bestehende Maskenpflicht.
Wer sich nicht an die Regeln hält, muss ein Bußgeld zahlen
Wer sich nicht daran hält, muss ein Bußgeld zahlen. Mindestens 50 Euro werden fällig. „Wenn sich einer weigert oder ein Wiederholungstäter ist, kann auch eine höhere Strafe verhängt werden“, so Hennig. Wer gegen die Regel verstößt, dass sich im öffentlichen Raum nur fünf Personen treffen dürfen, muss ebenfalls eine Strafe zahlen. 250 Euro pro Person werden dann fällig.
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Julien Plünske bewertete die neuen Regeln positiv: „Ich denke, es ist vernünftig. Alles, was hilft, ist willkommen. Die Zahlen sprechen einfach für sich“, sagte der Passant auf der Horster Straße und bezog sich dabei auf den Inzidenzwert in Gladbeck, der am Dienstag bei 108,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern lag. Ab einem Wert von 50 gilt eine Stadt als Risikogebiet.
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Passantin: Viel schlimmer wäre es, wenn die Geschäfte wieder schließen müssten
Ähnlicher Meinung ist auch Karin Gentile, die auf der Hochstraße einkaufen war: „Am Anfang wollte sich auch keiner im Auto anschnallen, aber es hat sich halt herausgestellt, dass es wirkt“, verglich sie. Viel schlimmer wäre es für sie, wenn alle Geschäfte wieder schließen müssten.
Maskenverweigerer waren in der Innenstadt am Dienstag nicht anzutreffen. Die meisten, die ohne Mund-Nasen-Bedeckung unterwegs waren, hatten schlicht noch nichts von den neuen Regeln mitbekommen. Auf die Pflicht angesprochen, hatten sie schnell eine Maske zur Hand. Schließlich kommt man ohne sie schon länger nicht mehr in die Geschäfte.