Gladbeck. SPD und Grüne wollen nach der Bürgermeister-Stichwahl konkrete Verhandlungen beginnen. Grünen-Empfehlung für SPD-Kandidatin Bettina Weist.
Schneller als erwartet haben sich SPD und Grüne fünf Tage nach der Wahl auf die Fortsetzung ihrer Arbeit im neuen Rat der Stadt Gladbeck festgelegt – zumindest mündlich. „Wir haben vereinbart, direkt nach der Bürgermeister-Stichwahl in konkrete Verhandlungen einzusteigen“, teilten SPD-Stadtverbandsvorsitzender Jens Bennarend und Grüne-Spitzenkandidatin Simone Steffens am Freitag mit. „Wir wollen diese Koalition.“
Voraussetzung sei allerdings die Wahl von SPD-Kandidatin Bettina Weist ins Amt der Bürgermeisterin, da Rot-Grün nur so im neuen 52-köpfigen Rat eine Stimme Mehrheit haben wird. Deshalb haben sich die Grünen auch bereits auf eine Wahlempfehlung für Bettina Weist, die bei der Wahl vergangenen Sonntag deutlich vor ihrem Herausforderer Dietmar Drosdzol (CDU) liegt, verständigt. Beide Parteien haben unter der Woche miteinander gesprochen, ihre Parteigremien gaben entsprechend grünes Licht für das verabredete Vorgehen.
Grüne und SPD: Es gibt viele thematische Überschneidungen
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Steffens und Bennarend betonten, dass es „viele thematische Überschneidungen“ zwischen beiden Parteien gebe und man sich „auf Augenhöhe“ begegnen wolle. Ninja Lenz, die Parteichefin der Grünen, bemerkte: „Wir sind alle hochmotiviert, treten als Team auf und wollen gemeinsam mit der SPD, dass das auch mit einer Stimme Mehrheit im Rat funktioniert.“
Beide Parteien wollen den „sozialen-ökologischen Umbau der Stadt“ fortsetzen. Hier seien die Übereinstimmungen so weitreichend, betont Bennarend, dass sich „auf dieser Basis gut zusammenarbeiten lässt“. Simone Steffens zeigt sich „ganz zuversichtlich“, dass das funktionieren werde.
Strittige Themen wie A 52 und Windrad sollen ausgeklammert werden
Weitere Themenfelder für gemeinsames Agieren seien eine grüne Energiepolitik („Gladbeck zum Wasserstoffzentrum entwickeln“) und eine weitere Digitalisierung in der Bildungsarbeit. Bürgermeisterkandidatin Weist sprach sich auch für eine Mobilitätswende aus, u.a. mit einer Förderung der „Kultur des Radfahrens“.
Strittige Themen zwischen SPD und Grünen, die in der abgelaufenen Wahlperiode für Differenzen sorgten (A 52 und Windrad auf dem Mottbruch), sollen ausgeklammert werden, so Bennarend und Steffens. „Da soll jede Partei ihre Position und Eigenständigkeit behalten und auch in der Sache mit anderen stimmen können.“