Gladbeck. Gladbecks scheidender Bürgermeister appelliert, sich fürs gesellschaftliche Miteinander zu engagieren. Stadtoberhaupt zieht eine positive Bilanz.

Mit einem Appell für ein engagiertes Eintreten für Demokratie und ein nachhaltiges, gesellschaftliches Miteinander verabschiedete sich Bürgermeister Ulrich Roland (SPD) vom Rat der Stadt Gladbeck, den er 16 Jahre als Stadtoberhaupt vorstand und dessen letzte Sitzung vor der Kommunalwahl er am Donnerstag leitete. Roland scheidet offiziell am 31. Oktober aus dem Amt.

„Die Gesellschaft ist im Umbruch und sie läuft Gefahr, die Demokratie zu überlasten“, sagte der scheidende Bürgermeister zu Beginn der letzten Ratssitzung der endenden sechsjährigen Wahlperiode. Mit Sorge beobachte er, so Roland – der schon vor einem Jahr entschieden hatte, nicht mehr anzutreten – den schwindenden Respekt vor dem Staat, die wachsenden Gefahren für den sozialen Frieden und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Zu wenig wertgeschätzt würden Verwaltungen, „dabei sind sie unverzichtbar“. Fortlaufende Schwerstarbeit seien Integration und Gerechtigkeit, mahnte der Bürgermeister.

Bürgermeister Ulrich Roland: Die Freude bei der Arbeit überwog

16 Jahre an der Spitze der Stadt: Bürgermeister Ulrich Roland verabschiedete sich vom Rat der Stadt.
16 Jahre an der Spitze der Stadt: Bürgermeister Ulrich Roland verabschiedete sich vom Rat der Stadt. © FUNKE Foto Services | Lutz von Staegmann

Dennoch zog Roland eine positive Bilanz seiner Amtszeit, sprach von einer „abwechslungsreichen Zeit“, in der Freude überwogen habe. Das scheidende Stadtoberhaupt zählte zahlreiche Projekte und Events, aber auch Problemlösungen auf, die die Amtszeit bereichert und begleitet hätten. Besonders gefreut habe er sich darüber, dass nach 26 Jahren der städtische Haushalt in den vergangenen drei Jahren ohne neue Schulden ausgekommen sei.

Stolz zeigte sich Roland darüber, in seiner Amtszeit die Verwaltung weitgehend neu geordnet („fast die Hälfte der Ämter werden von Frauen geleitet“) und die Bürgerkommunikation ausgebaut zu haben (statt 80 Kontakten zum Bürgermeisterbüro vor seiner Zeit gebe es nun 2600 im Jahr).

Das Stadtoberhaupt lobt die Solidarität in Gladbeck

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Roland lobte gelebte Solidarität in der Stadt, das Engagement vieler Ehrenamtler, die Arbeit der Beiräte. „Das ist der Kitt, der alles zusammenhält!“ Das habe sich in der Flüchtlingskrise, aber aktuell auch bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie gezeigt. Roland abschließend: „Ich war gern Bürgermeister von Gladbeck.“

SPD-Fraktionschef Michael Hübner lobte Roland zum Abschied als Bürgermeister alter Schule mit Disziplin und klaren Worten. Seine „starke Seite“ sei sein Pragmatismus gewesen. Auch CDU-Fraktionschef Peter Rademacher fand zum Abschied freundliche Worte. Roland sei aber auch „anstrengend und manchmal schwierig“ gewesen, habe aber auch immer einen Scherz parat gehabt.

14 Ratsmitglieder kandidieren für den neuen Rat nicht mehr

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Nicht nur für Roland endete die Zeit im Stadtrat: 14 Ratsmitglieder wurden vom Bürgermeister mit Lob und Dank verabschiedet: aus der SPD-Fraktion dessen Chef Michael Hübner, der als Landratskandidat antritt, die stellv. Bürgermeisterin Brigitte Puschadel, die Ausschussvorsitzenden Annette Wünnenberg (Kultur), György Angel (Planung), Klaus Omlor (ZBG-Betriebsausschuss), sowie Ayhan Askin, Werner Holzmann, Uwe Rosenstein, Ulrich Unland.

Aus der CDU-Fraktion Reinhold Fischbach, Lutz Bergmann, Andreas Willmes sowie Andreas Thümmel (parteilos) und Thomas Köller (UBP).