Gladbeck. Die Verjährungsfrist bei sexuellem Missbrauch von Kindern soll abgeschafft werden. Dafür kämpft der Gladbecker Markus Diegmann seit drei Jahren.
Der Gladbecker Markus Diegmann erhält bei seinem Kampf gegen sexuellem Missbrauch von Kindern jetzt Unterstützung von der CDU im Rheinisch-Bergischen Kreis. Der Kreisvorstand hat einstimmig befürwortet, beim CDU-Bundesparteitag im Dezember den Beschlussvorschlag einzubringen, die 30-jährige Verjährungsfrist im Strafgesetzbuch bei sexuellem Missbrauch an Kindern abzuschaffen. Damit soll auch ein Zeichen angesichts des angelaufenen Prozesses gegen einen Kinderschänder-Ring aus Bergisch Gladbach gesetzt werden.
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„Mit unserem Antrag zur Abschaffung der Verjährungsfrist wollen wir klarmachen: Kein Täter kann sich mehr in Sicherheit fühlen“, begründet der stellv. Kreisvorsitzende Christian Buchen. Die CDU stehe auch vor Ort in Sachen Kindesmissbrauch zu einer Null-Toleranz-Politik. Der Antrag wird den CDU-Delegierten zur Abstimmung beim Bundesparteitag in Stuttgart vorgelegt und soll eine entsprechende Gesetzesinitiative in Gang bringen.
Bundesweite Aufklärungskampagne in deutschen Städte
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Der Antrag geht auf die bundesweite Aufklärungskampagne in deutschen Städten von Markus Diegmanns „Tour 41“ zurück, die er 2017 in Gladbeck gestartet hat. Mit dem Ziel, als selbst betroffenes einstiges Opfer Unterstützerunterschriften für die Gesetzesänderung zu sammeln. Christian Buchen hatte an der Tour-Veranstaltung Mitte Juli in Bergisch Gladbach teilgenommen und dabei auch mit von sexuellem Missbrauch in Kindertagen Betroffenen gesprochen.
„Oft erst viel später im Erwachsenenalter haben viele Betroffene die Kraft, den Täter oder die Täterin anzuzeigen.“ Problematisch sei dann die Verjährungsfrist, so dass den Ermittlungsbehörden rechtlich die Hände gebunden seien und die Täter unbehelligt weitermachen könnten. „Das darf nicht sein“, unterstreicht Buchen.