Gladbeck. Die Lage um die Problem-Immobilie Steinstraße nimmt eine ungute Entwicklung. Die Nachbarschaft ringt um Hilfe. Ein Kommentar.

Der Frust sitzt tief bei den Nachbarn rund um die Problemimmobilie Steinstraße 72. Bei all dem, was man da beim Treffen mit den Bürgermeister-Kandidaten vor Ort hörte, kann man verstehen, wenn sich die Menschen vom Staat verlassen fühlen. Das ist fatal – und ein vernichtendes Zeugnis für alle Beteiligten.

Und es ist auch nachvollziehbar, wenn die Menschen die „Wischi-waschi“-Sprüche von allen Seiten nicht mehr hören mögen – reden allein löst die Schwierigkeiten wohl nicht. Zu lange schon schmort das Problem, zu lange schon und zu oft wurde offenbar weggeguckt.

Auch interessant

Bürgermeisterkandidaten können sich beweisen

Natürlich fallen Lösungen nicht vom Himmel. Aber man sollte versuchen, welche zu finden. Vielleicht wäre es ein erster Ansatz, die Vermietverhältnisse aufzuhellen und das angebliche kriminelle Milieu anzugehen. Und die Eigentümer in die Pflicht zu nehmen. Die Bürgermeisterkandidaten können sich hier beweisen.

Nur eines sollte man nicht tun: Nichts. Denn dann drohen zwei Probleme - das bereits jetzt offensichtliche Integrationsversagen und obendrauf ein Vertrauensverlust in die staatlichen Institutionen und in die gesellschaftliche Solidarität.

Auch interessant