Gladbeck. . Immer mehr Menschen werden bei Unfällen in Gladbeck verletzt. Eine Fußgängerin kam ums Leben. Die Polizei stellt die Verkehrsbilanz 2018 vor.

Die Zahl der Verkehrsunfälle nimmt immer weiter zu. Das geht aus dem Verkehrsunfallbericht 2018 hervor, den Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen am Mittwoch vorgestellt hat. Demnach gab es im vergangenen Jahr in Gladbeck 2293 Unfälle, 2017 waren es 2043. „Diese deutliche Zunahme macht uns große Sorgen“, sagte Karl-Heinz Henn, Leiter der Direktion Verkehr im Polizeipräsidium Recklinghausen.

Ein Grund für die steigende Zahl an Unfällen sei das gestiegene Verkehrsaufkommen, so Henn. „Wo mehr Menschen unterwegs sind, passiert auch mehr.“

Lastwagenfahrer übersah Frau mit Rollator

Eine Frau kam im vergangenen Jahr bei einem Verkehrsunfall ums Leben, als sie mit ihrem Rollator die Roßheidestraße überqueren wollte und dabei von einem rangierenden Lastwagenfahrer übersehen wurde. 62 Menschen wurden laut der Statistik schwer und 214 leicht verletzt. Auch die Zahl der Verletzten ist damit im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen. 44 Schwerverletzte wies die Statistik noch 2017 aus, das bedeutet einen Anstieg um 40,91 Prozent (2016: 40; 2015: 38; 2014: 46 Schwerverletzte). Bei den Leichtverletzten waren es 2017 insgesamt 183 Menschen (2016: 172; 2015: 185; 2014: 134). Das bedeutet einen Anstieg in 2018 gegenüber dem Vorjahr um 16,94 Prozent.

Betroffen sind alle Altersgruppen. Im Vergleich zu 2017 sank die Zahl der verunglückten Kinder allerdings von 28 auf 25, die Zahl der verletzten Jugendlichen stieg hingegen von 10 auf 15. Auch bei den jungen Erwachsenen (18 bis 25 Jahre) erhöhte sich die Zahl, von 38 auf 49 Verletzte. Bei den Erwachsenen stieg die Zahl ebenfalls, von 122 auf 151 und bei den Senioren von 29 auf 37.

 Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.
Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. © Jörg Gutzeit

Auffällig: Auch die Zahl der verletzten Radfahrer ist stark gestiegen. 76 Radler verunglückten 2018, ein Jahr zuvor waren es noch 50. „Das hat auch mit dem Jahrhundertsommer 2018 zu tun, viele Menschen waren mit Rädern und Pedelecs unterwegs“, so Karl-Heinz Henn. „Gut sichtbare Kleidung und insbesondere der Fahrradhelm können Radfahrer vor Unfällen und schweren Verletzungen schützen“, sagte Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.

Polizei will Fahrradunfälle in den Blick nehmen

29 Frauen und Männer, die auf einem motorisierten Zweirad unterwegs waren – dazu zählen etwa Pedelecs aber auch Mofas oder Mopeds – verletzten sich im vergangenen Jahr bei einem Unfall, 2017 waren es noch 22 gewesen. Die Polizei möchte dieses Thema verstärkt in den Blick nehmen. „Wir wollen Unfallschwerpunkte ausmachen, und an diesen dann verstärkt kontrollieren“, kündigte Henn an.

Bei den meisten Verkehrsunfällen in der Stadt blieb es bei leichtem Sachschaden (1575). Das Telefonieren am Steuer war in zwei Fällen Grund für einen Unfall. „Es wird im Vergleich zu den Vorjahren nicht mehr telefoniert, die Kollegen sind aber darauf fokussiert und schauen etwa bei Unfällen gezielt nach, ob ein Handy im Auto liegt und Hinweise darauf geben kann, dass während der Fahrt damit telefoniert wurde.“

Unfallhäufungsstellen gibt es in Gladbeck gleich mehrere. Dazu gehört die Kreuzung Horster Straße/ Wilhelmstraße. Dort kommt es beim Abbiegen immer wieder zu Unfällen. Ebenso an der Kreuzung Wilhelmstraße/ Friedrich-Ebert-Straße und auch an der Beisenstraße zu den beiden Auffahrten zur A2. Aber auch an der Horster Straße/ Johannastraße/ Klarastraße kracht es immer wieder. Ein weitere Ort, an dem es immer wieder zu Unfällen kommt, ist die Kreuzung der Europastraße / B 224.