Gladbeck. Der Sommer ist Wespenzeit. Was die Insekten anlockt, und wie man sich bei einem Stich verhalten soll, erklärt eine Apothekerin aus Gladbeck.
Kein Grillen im Garten, kein Kaffee und Kuchen auf dem Balkon ohne ungebetene Gäste: Wespen vermiesen einem im Sommer und bis in den Herbst hinein häufig die Zeit im Freien. Immerhin: Aus heiterem Himmel stechen die räuberischen Insekten normalerweise nicht zu. „Und sollte es doch passieren, heißt es: Ruhe bewahren“, rät Apothekerin Dorothee Pradel, Sprecherin der Gladbecker Apothekerschaft.
Wildes Umherschlagen macht die Wespen noch aggressiver
Denn: „Wildes Umherschlagen macht die Wespen noch aggressiver.“ Vorsicht sei geboten, wenn es bei dem Gestochenen zu einer starken allergischen Reaktion kommt, beispielsweise wenn die Atemwege zuschwellen oder Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen auftreten. „Dann sollte man so schnell wie möglich einen Notarzt rufen“, sagt die Apothekerin. Denn für Menschen mit einer Insektengiftallergie könne jeder Stich lebensbedrohlich sein.
Wer weiß, dass er gegen Wespenstiche allergisch ist, sollte sich vom Arzt ein Notfall-Set verordnen lassen. Die allergischen Reaktionen treten meist innerhalb von fünf bis 30 Minuten auf, so Pradel weiter. Allergiker sollten ein Notfall-Arzneimittel also immer bei sich haben. Wer noch ein solches Notfall-Set braucht, sollte die Anschaffung nicht auf die lange Bank schieben. „In den vergangenen Jahren gab es bei einigen Herstellern immer wieder Lieferschwierigkeiten“, erklärt die Apotheker-Sprecherin.
Bei einem Wespenstich bleibt kein Stachel in der Haut zurück
Für Nicht-Allergiker gelte: Im Gegensatz zum Stich einer Biene bleibe beim Wespenstich kein Stachel in der Haut zurück, den es zu entfernen gilt. „Man sollte schnell mit Eis kühlen, um die Schmerzen zu lindern und das Ausbreiten des Giftes zu verhindern.“ Antiallergische Gele oder Crèmes wirkten abschwellend und seien geeignet, den Insektenstich selbst zu behandeln. Beliebt seien sogenannte elektronische Stichheiler, die die Symptome durch punktuelle und schmerzhafte Hitze lindern.
Kratzen schade hingegen mehr, als es helfe, – schlimmstenfalls könne es zu einer Infektion führen. Bei einem Stich in die Lippen, den Mund oder Rachen könne es zu einer lebensbedrohlichen Schwellung kommen. Dann seien die Grenzen der Selbstmedikation erreicht: „In solchen Fällen sollte sofort mit Eiswürfeln gekühlt und ein Arzt gerufen werden – ebenso wie bei einem Stich in Augennähe.“