Gladbeck. Gladbecker Jugendhilfeausschuss macht den Weg für die Falkennest Kita GmbH frei. Neuer Träger für geplante Bauten an Uhland- und Breukerstraße.

Der Jugendhilfeausschuss hat jetzt den Weg für 155 zusätzliche Kita-Plätze in Gladbeck weiter frei gemacht. Die gemeinnützige Falkennest Kita GmbH soll die an der Uhland- und Breukerstraße geplanten Einrichtungen übernehmen. Damit wird zugleich ein neuer Träger die Kindergartenlandschaft der Stadt bereichern. Wer genau das mit welchen Grundeinstellungen ist, das stellte Geschäftsführerin Maike Stiel den Ausschussmitgliedern vor.

Ein anerkannter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe

Wie es schon der Name ahnen lässt, steht die Falkennest Kita gGmbH der Sozialistischen Jugend Deutschlands - Die Falken nahe. Letztere sind ein anerkannter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe und in Gladbeck nicht unbekannt, da sie über den Unterbezirk Recklinghausen seit vielen Jahren das Kinder- und Jugendhaus Maxus in Gladbeck betreiben. Dort ist auch das Aufklärungsprojekt Schlau beheimatet, das an Gladbecker Schulen mit Besuchen zur sexuellen Toleranz beiträgt.

Die Falkennest Kita betreibt bereits vier Kindertageseinrichtungen in Recklinghausen sowie Marl, teils seit mehr als 30 Jahren, und plant neben Gladbeck weitere Standorte. Die zwei langfristig bestehenden Einrichtungen sind sowohl Sprach- als auch plus-Kita und Familienzentrum NRW. Für die diversen Herausforderungen werden neben den regulären Fachkräften auch Fachkräfte der unterschiedlichsten Professionen (Sprachförderkräfte, Integrationskräfte, Heilerziehungspfleger etc.) eingesetzt.

Eine Kultur der Offenheit auf der Grundlage humanistischer Werte

Die Falkennest Kita sei ein nicht-konfessioneller Träger, der viel Wert auf Sprachförderung, Inklusion und Teilhabe der Kinder auch bei Entscheidungsprozessen, etwa der Bestimmung des Namens der neuen Kita, legt", erklärte Maike Stiel. Damit solle die Entwicklung demokratischen Denkens und Handelns unterstützt werden. "Im Kita-Alltag vermitteln wir den Kindern Werte wie gegenseitige Akzeptanz, Toleranz, Respekt und Gleichberechtigung unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Religion, Hautfarbe und Nationalität", so Stiel. Kurzum "eine Kultur der Offenheit auf der Grundlage humanistischer Werte".

Im Rahmen des Notkita-Programms soll als zeitnahste Lösung die Einrichtung an der Uhlandstraße in Containerbauweise öffnen. "Wir planen, Anfang 2021 zunächst die Arbeit in der neuen Einrichtung an der Uhlandstraße in der Stadtmitte aufzunehmen, der dann die Neueröffnung an der Breukerstraße in Brauck folgen soll", so Stiel.

Personal für die neuen Kitas kann sich gerne schon bewerben

Auf dem städtischen Gelände an der Uhlandstraße, das schon für die wieder abgebaute Flüchtlingsunterkunft teilweise hergerichtet wurde, sollen künftig 75 Kinder in drei Gruppen im Alter von drei Jahren bis zum Schuleintritt betreut werden. "Beim Personal rechnen wir immer mit zwei bis zweieinhalb Stellen pro Gruppe, also sechs bis neun Fachkräfte plus eine freigestellte Leitung", erklärte die Geschäftsführerin. Hinzu kämen eventuell weitere Fachkräfte anderer Professionalitäten plus eine Hauswirtschaftskraft und ein bis zwei Reinigungskräfte.

In der Einrichtung an der Breukerstraße sollen 80 Kinder in vier Gruppen "im Alter von 0 Jahren bis zum Schuleintritt betreut werden". Auch hier gilt der gleiche Betreuungsschlüssel, also in Summe acht bis zwölf Fachkräfte plus eine freigestellte Leitung und die zuvor genannten weiteren Kräfte. "Wer sich bewerben möchte, kann das bereits jetzt gerne tun, via Internet unter info@falkennestkita-re.de", so Maike Stiel im Gespräch mit der WAZ.

Die formale Freigabe erfolgt über den Hauptausschuss

Der Jugendhilfeausschuss begrüßte einstimmig, die Trägerschaft für die Kita-Neubauten an der Breuker- und Uhlandstraße an die Falkennest Kita gGmbH zu vergeben. Die formale Freigabe erfolgt nun letztlich weiter über den Hauptausschuss.

>>>AWO war zunächst Partner für die Kita Breukerstraße

• Über ein Investorenmodell und mit der Arbeiterwohlfahrt als Träger sollte zunächst die Kita an der Breukerstraße realisiert werden. Die Vorstellungen des Bauherrn hätten jedoch zu stark von denen der Stadt abgewichen, informierte Erster Beigeordneter Rainer Weichelt.

• Die Gladbecker Wohnungsgesellschaft (GWG) konnte als neuer Partner gewonnen werden. Die Gespräche mit der Awo wurden im gegenseitigen Einverständnis beendet. Andere Träger aus Gladbeck hätten sich neben der Falkennest Kita nicht beworben, so Weichelt.