Gladbeck. Direkte Bahnanbindung von Gladbeck nach Recklinghausen soll spätestens am 15. September stehen. MdL Michael Hübner dauert das aber zu lange.

Bis spätestens zum 15. September soll die zuvor schon auf Anfang Mai verschobene Bahndirektanbindung von Bottrop über Gladbeck nach Recklinghausen endlich stehen. Das kündigte der verantwortliche Streckenbetreiber Abellio im Verkehrsausschuss des Landes am Mittwochnachmittag an. Der Gladbecker Landtagsabgeordnete Michael Hübner (SPD) fordert schnelleres Handeln: "Wir warten schon lange genug auf die Anbindung, vier weitere Monate sind nicht akzeptabel."

Vier weitere Monate zu warten, das sei nicht akzeptabel

Mit einer dringlichen Anfrage hatten Hübner und weitere Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Recklinghausen die Landesregierung und damit auch Zugbetreiber Abellio Rail zur Stellungnahme im Düsseldorfer Plenarsaal aufgefordert. Konkret: Darzustellen, wie die vertraglich vereinbarten Leistungen auf der Zugstrecke sichergestellt werden.

Abellio Geschäftsführer Rainer Blüm bat vor dem Verkehrsausschuss um Verständnis, dass die Corona-Krise die Planungen des Unternehmens aus dem Ruder laufen ließ. Die Ausbildung habe über mehrere Wochen stillstehen müssen, so dass mehr als 30 neue Triebfahrzeugführer nicht wie geplant zum 1. Mai zur Verfügung gestanden hätten. Das Unternehmen werden aber "die volle Leistung auf der Strecke der S9 bis zum 15. September erbringen“.

Verkehrsverbund hat Abellio abgemahnt und Fristen gesetzt

Wie im Tagesverlauf deutlich wurde, ist das kein vom Unternehmen selbst gesetzter Termin. Denn der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) veröffentlichte seine am Vortrag der Abellio zugestellte schriftliche Abmahnung aufgrund "der schlechten und nicht akzeptablen" Leistungen insbesondere auf den Linien S3, RE 49 und S9. Mit der Aufforderung, schnellstmöglich geeignete Maßnahmen zur Behebung einzuleiten. Für den S9-Abzweig setzt der VRR als spät möglichste Frist den 15. September.

"Als selbst propagiertes modernes Unternehmen muss die Abellio das im Sinne der Fahrgäste schneller hinkriegen", sagt Michel Hübner. "Der Coronavirus kann nicht für alles, wie etwa Versäumnisse des Managements, eine Entschuldigung sein".

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