Gladbeck. Direkter Bahn-Anschluss von Gladbeck nach Recklinghausen wieder ausgesetzt. Die Begründung sei eine Farce, sagt auch MdL Michael Hübner.
SPD-Landtagsabgeordnete, darunter der Gladbecker Michael Hübner, kritisieren scharf die erneuten Verschiebung des Betriebsbeginns der S9 für den Abzweig von Bottrop über Gladbeck-West nach Recklinghausen. Dass Zugbetreiber Abelio den lang ersehnten Lückenschluss nicht hinbekomme, sei "eine Unverschämtheit gegenüber den Menschen im nördlichen Ruhrgebiet".
Die Begründungen der Tochter der niederländischen Staatseisenbahn sei eine Farce. "Wenn man zu wenig Personal hat, um die S9 wie vereinbart fahren zu lassen, "sollte man sich das überlegen, bevor man einen Vertrag unterzeichnet". Das müsse Konsequenzen haben, fordern die Landtagsabgeordneten.
Eine Bankrotterklärung an die gegenwärtige Ausschreibungspraxis
Die Absage sei "eine Bankrotterklärung an die gegenwärtige Ausschreibungspraxis für Leistungen des öffentlichen Personennahverkehrs in NRW". Der Kern der Misere liege darin, "dass solche Unternehmen bei Ausschreibungen aufgrund günstigerer Angebote häufig vor der Deutschen Bahn oder kommunalen Verkehrsunternehmen zum Zuge kommen".
Diese Preisvorteile würden jedoch "erkauft durch eine mangelnde Personalausstattung und oftmals schlechtere Sozialleistungen für das Personal". Natürlich müsse Abellio jetzt schnell eine vernünftige Lösung herstellen "und damit seine vertraglichen Verpflichtungen gegenüber dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr erfüllen", so die Landes-SPD.