Gladbeck. Die Arbeiten an der neuen Aldi-Filiale in Gladbeck liegen trotz der Corona-Pandemie im Zeitplan. Dieses Konzept will der Discounter umsetzen.

Noch kann man nicht wirklich viel erkennen. Doch nach den zeitlichen Verzögerungen vor Baubeginn liegen die Arbeiten an der Schultenstraße nun voll im Zeitplan. Voraussichtlich im September soll der neue Aldi-Markt in Schultendorf bereits eröffnen. Das teilte die Unternehmenskommunikation jetzt auf eine WAZ-Anfrage mit.

20 Mitarbeiter und zwei Azubis werden in der neuen Aldi-Filiale in Gladbeck arbeiten

Die Corona-Pandemie habe dem Baufortschritt nichts anhaben könne, erklärte Unternehmenssprecher Axel vom Schemm. 20 Mitarbeiter und zwei Auszubildende sollen in dem neuen Discounter nach der Fertigstellung arbeiten.

Viel ist auf der Baustelle in Schultendorf noch nicht zu erkennen. Die Arbeiten am neuen Aldi-Markt liegen aber im Zeitplan.
Viel ist auf der Baustelle in Schultendorf noch nicht zu erkennen. Die Arbeiten am neuen Aldi-Markt liegen aber im Zeitplan. © FUNKE Foto Services | Joachim Kleine-Büning

Der Bau wird genau an der Stelle hochgezogen, an der der alte Aldi-Markt gestanden hat. Der ist Anfang des Jahres abgerissen worden. Mit 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche ist der Neubau deutlich größer als sein Vorgänger (925 Quadratmeter). Es ist das einzige Neubauvorhaben, das Aldi Nord aktuell in Gladbeck umsetzt. Weitere Pläne gibt es nicht.

Das Unternehmen ist gerade dabei, das gesamte Filialnetz von Aldi Nord zu modernisieren. So wird natürlich auch der Neubau in Gladbeck all diese Kriterien erfüllen. Der Discounter-Riese will seinen Kunden künftig eine hellere und freundlichere Einkaufsatmosphäre bieten. Vergrößert werden soll zudem, so der Unternehmenssprecher, das Angebot an frischem Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch und Backwaren. Aus diesem Grund muss der Neubau auch größer werden als die alte Filiale.

Neues Konzept auch für die Backwarenregale und den Pfandraum

Das neue Konzept sieht weiterhin vor, dass sich die Backwarenregale von der Rückseite aus befüllen lassen. Darin sieht das Unternehmen Vorteile sowohl für die Mitarbeiter als auch für die Kunden. Direkt im Eingangsbereich soll sich der Pfandraum befinden. „Das Leergut kann dann gleich zu Beginn des Einkaufs abgegeben werden“, erklärt Axel vom Schemm.

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Alle neuen Filialen werden zudem mit einem „modernen Licht-, Farb- und Energiekonzept“ ausgestattet. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach soll den Markt an der Schultenstraße mit Strom versorgen. Der Rest der Dachfläche erhält eine Begrünung. Mit der Abwärme aus der Kühlanlage soll nach modernster Klimatechnik (Betonkernaktivierung) die Fußbodenheizung gespeist werden. Zum Außenbereich: Es wird an der Schultenstraße 86 Stellplätze geben, darunter „in ausreichender Zahl extra breite Eltern-Kind-Parkflächen“. Die Kunden parken kostenlos.

Darum waren auch LWL-Archäologen auf der Baustelle aktiv

Schon Anfang 2018 hatte das Unternehmen angekündigt, an der Schultenstraße neu bauen zu wollen. Doch dann verzögerten sich die weiteren Planungen.

Bedenken wegen der Größe des Marktes

IHK und Handwerkskammer Münster hatten anfangs Einwände gegen den Aldi-Neubau mit der vergrößerten Verkaufsfläche erhoben. Man befürchtete, es könne Kaufkraft aus anderen Stadtteilen abgezogen werden. Ursprünglich hatte der Discounter-Riese sogar eine Verkaufsfläche von 1400 Quadratmeter für Schultendorf geplant.

Die Planer der Stadtverwaltung teilten die Bedenken der Kammern nicht. Das Vorhaben sei auch in der angestrebten Größe planungsrechtlich zulässig und gefährde nicht die Ziele des Einzelhandelskonzeptes. Ein ergänzendes Gutachten, das erst im Herbst 2018 fertig war, bestätigt dann die „Einzelhandelsverträglichkeit“ der Aldi-Pläne.

Ein Grund: Archäologen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) hatten die Vermutung geäußert, im Boden auf dem Areal im Stadtteil Schultendorf könnten sich noch Mauerreste des alten Hofs „Schulte Rebbelmund“ befinden, der in historischen Unterlagen erstmals 1240 Erwähnung findet. Wäre dies der Fall, so die Experten des LWL, könne es sich bei bei einem möglichen Fund um ein bedeutendes Bodendenkmal handeln. Man einigte sich darauf, dass die Archäologen die Bauarbeiten begleiten sollen. Die Zusammenarbeit mit dem LWL bezeichnete Axel vom Schlemm als konstruktiv. Fündig geworden seien die Forscher allerdings nicht.