Gladbeck. Die Tafel Gladbeck will bedürftige Menschen, trotz Coronavirus’, weiter versorgen. Einschränkungen bei der Wohnungslosenhilfe der Caritas.

Der Betrieb im Tafelladen Gladbeck soll so lange wie möglich weiterlaufen. Das betont Vereinsmitglied Simone Wessel. „Wir sind der Meinung, dass Hartz-IV-Empfänger auch in der Corona-Krise etwas zu essen brauchen.“

Gladbeck: Deutlich weniger Menschen als vor Ausbruch der Pandemie suchen den Tafelladen auf

Die Hygienevorschriften halte der Verein Gladbecker Tafel „penibel“ ein. Wessel berichtet: „Wir messen bei Kunden und Mitarbeitern Fieber.“ Der Sicherheitsabstand, mindestens 1,50 Meter, werde gewährleistet, indem sich maximal drei Personen im Laden aufhalten dürften. Die Mitarbeiter tragen laut Wessel zum Schutz vor einer Infektion mit dem Covid-19-Virus Handschuhe.

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Während in Zeiten vor der Pandemie etwa 1300 Menschen pro Woche den Tafelladen besuchten, sei es mittlerweile „weniger als die Hälfte“. Doch: „Wir halten uns, so lange wie möglich, über Wasser. Wir öffnen montags, mittwochs und freitags.“ Die sonst übliche Bedarfsprüfung sei ausgesetzt, weil nicht praktikabel. „So viele Lebensmittelspenden wie bisher haben wir auch nicht mehr“, stellt Wessel fest.

Die Anlaufstelle für Wohnungslose an der Humboldtstraße, eine Einrichtung der Caritas, stellt sich ebenfalls auf die verschärften Vorgaben ein. Sprecherin Antonia Gemein berichtet: „Die Tagesstätte, in denen sich sonst Gruppen getroffen, gefrühstückt und gegessen haben, wird derzeit nicht angeboten. Die Beratungsstelle führen wir noch weiter.“ Dort können Besucher von montags bis freitags zwischen 8 und 14 Uhr Unterstützung erhalten.

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„Manche haben die Wohnungslosenhilfe als postalische Adresse angegeben. Dorthin wird die Post geliefert. Diese kann weiter hier abgeholt werden“, erläutert Gemein. Eingelassen werden die Besucher einzeln. Die beiden Mitarbeiter sind im Wechsel tätig. „Die Räumlichkeiten sind so, dass der Abstand eingehalten werden kann“, so Gemein. Sie sagt: „Es gibt in Gladbeck wenige Menschen, die tatsächlich nirgendwo unterkommen können.“ Denen wolle die Caritas-Anlaufstelle „so viel Hilfestellung wie möglich geben“.

Für Notfälle steht die städtische Obdachlosenunterkunft in der Boy zur Verfügung. Nach Auskunft von David Hennig seien dort „keine spürbaren Veränderungen“ zu bemerken. Der Rathaus-Sprecher: „Es ist ein generell wenig genutztes Angebot, bei dem immer mal wieder einzelne Personen die Einrichtung für ein bis zwei Nächte in Anspruch nehmen. Natürlich setzen wir in Zeiten von ,Corona’ bei den Nutzern der Einrichtung auf verstärkte Aufklärung bezüglich der Hygienemaßnahmen, auch in Form von Aushängen. Zudem wird auf Besuchskontakte geachtet, wobei diese ohnehin sehr gering sind.“

Wer die Tafel Gladbeck e.V. unterstützen möchte, beispielsweise durch Lebensmittelspenden, kann mit dem Verein unter der Telefonnummer 02043/680497 Kontakt aufnehmen.