Gladbeck. Für die Stadt Gladbeck hat es finanzielle und personelle Folgen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in den Ruhestand gehen. Welche das sind...

Wenn die geburtenstarken Jahrgänge – also die zwischen 1955 bis 1969 – in Rente gehen, kann das Arbeitgeber wie Stadtverwaltungen in die Bredouille bringen: sowohl personell wie auch finanziell. Wie ist die Stadt Gladbeck vorbereitet?

Gladbeck: Die Altersbezüge von Beamten bei der Stadtverwaltung sind von individuellen Faktoren abhängig

David Hennig: „Bis Ende 2023 werden planmäßig 20 Beamtinnen und Beamte in den Ruhestand gehen, vier davon aus dem Bereich Feuerwehr.“ Außerdem, so ergänzt der Stadtsprecher, werden im Jahr darauf, also 2024, vier weitere Feuerwehrbeamte und drei Mitarbeiter aus dem Verwaltungsbereich folgen.

Was das Ausscheiden dieser Kräfte konkret für die städtische Finanzen in Euro und Cent bedeuten wird, vermag Hennig nicht zu sagen: „Die Nennung einer konkreten Summe ist nicht möglich, da die Höhe der Versorgungsbezüge von verschiedenen individuellen Aspekten abhängig ist.“ Zu den Faktoren, die die Höhe der Zahlungen bestimmen, gehören beispielsweise die Dauer der Betriebszugehörigkeit und Ausbildung. Die Berechnung und Bearbeitung dieser Posten habe die Verwaltung einem externen Dienstleister übertragen.

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Die Stadt Gladbeck hat knapp 105 Millionen Euro für Pensionsverpflichtungen zurückgelegt.
Die Stadt Gladbeck hat knapp 105 Millionen Euro für Pensionsverpflichtungen zurückgelegt. © Bernd Wüstneck / dpa

Doch laut Kommunalhaushaltsverordnung müsse die Stadt für Pensionsverpflichtungen – also das Geld, das Beamten zusteht – Rückstellungen bilden. „Basis ist eine versicherungsmathematische Bewertung. Nach dem Rechnungsergebnis vom 31. Dezember 2018 beläuft sich die Summe hierfür auf knapp 105 Millionen Euro“, erläutert Hennig. Wieviel Geld tatsächlich aus diesem Topf genommen werden müsse, sei allerdings noch nicht absehbar.

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Das ist die monetäre Seite, wenn viele „Babyboomer“ in den kommenden Jahren aus der Arbeitswelt ausscheiden. Und personell? „Die Stadt hat die anstehenden Vakanzen im Blick und wirkt diesen durch permanente Personalentwicklung und regelmäßige Ausbildung entgegen“, so die Verwaltung. So haben nach ihren Angaben zuletzt im Herbst 2019 sieben Brandmeisteranwärter ihre Ausbildung beendet. Bereits zum 1. April starte ein neuer Brandmeisteranwärter-Lehrgang mit zehn Teilnehmern. Laut Stand Sommer 2019 gehören 85 hauptamtliche Mitarbeiter der Gladbecker Feuerwehr an.

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Die Stadt bilde auch im Verwaltungsbereich regelmäßig Nachwuchskräfte aus. Hennig: „Aktuell befinden sich rund 20 junge Leute in einer Ausbildung in diesem Bereich.“

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In der Stadtverwaltung sind derzeit 1134 Menschen beschäftigt. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es 62 weniger. Das Gros mit fast 950 Beschäftigten arbeitet in der Kernverwaltung, gut 190 sind es beim Zentralen Betriebshof Gladbeck (ZBG).