Gladbeck. . Bei der bestrickenden Idee für eine Aktion zum 100. Geburtstag der Stadt Gladbeck juckte es Alt-Rentforterinnen unwiderstehlich in den Fingern.
Wollen wir da mitmachen? Bäumen zum 100. Geburtstag der Stadt ein schickes Outfit verpassen und so Farbtupfer an Straßen und Wegen setzen? Ja, wir wollen! 25 Damen aus Alt-Rentfort fanden die Idee der Gladbecker Künstlerin Susanne A. Schalz so bestrickend, dass es ihnen prompt unwiderstehlich in den Fingern juckte: bunte Anzüge für Baumstämme – das ist doch mal was anderes als Schals und Pullover.
Wolle für Strick-Aktion soll gespendet werden
Künstlerin Susanne A. Schalz hatte sich von solchen bestrickenden Aktionen anderenorts inspirieren lassen. Das Bestechende bei diesem Projekt der flotten Nadeln: Es kostet nichts. Denn das wollige Material soll gespendet werden. Da Schalz und Sandra Sump sich über die Kunstroute und etliche andere Aktivitäten kennen, bat die Künstlerin die 47-Jährige aus Alt-Rentfort um Unterstützung. Und die nahm den Faden prompt auf, mobilisierte 25 Frauen, die sich aus der Kirchengemeinde St. Josef oder durch andere Kontakte kennen und nun für Bäume stricken. Der rote Faden bei der Aktion: gemeinsam Spaß haben an diesem „Geburtstagsgeschenk“ für Gladbeck.
Stricken von der Großmutter gelernt
Sandra Sump hat die Wollmütze in der Alt-Rentforter Runde auf: „Ich kümmere mich um die Organisation.“ Ist sie doch die einzige in der Runde, die der Strickkunst nicht mächtig ist. Maria Makowka (50) sagt hingegen: „Stricken kann man doch!“ Tanja Siemes (42) und Janine Klapper (38) haben’s als Mädchen von „Ommma“ gelernt.
„Wir treffen uns einmal in der Woche mittwochs um 15 Uhr im Gemeindehaus“, so Ulrike Tautz (49). Selbst an „bequeme Socken“, die bislang für sich handarbeiten ließen, haben die Strickerinnen gedacht. Bei Bedarf weihen sie Unwissende wie Sandra Sump in ihre Kunst ein. Apropos: Zum Einsatz kommen sollen die Nadelstärken 5 bis 7. „Dünnes Garn kann man ja doppelt nehmen“, meint Gabriele Sienert (53). „Patchwork am Baum“ nennt Siemes das Gemeinschaftsprojekt.
Auftakt am 20. Januar
Die bestrickten Bäume sollen ab Sonntag, 10. März (Rathaus-Platz), reihum täglich in den Stadtteilen präsentiert werden. Die Rentforter Damenrunde stellt ihre wolligen Ergebnisse beispielsweise am Sonntag,17. März, vor.
Gerne können für die Baum-Anzug-Designer noch Wolle und Wollreste im Zuge der Auftaktveranstaltung am Sonntag, 20. Januar, ab 14.45 Uhr (Beginn: 15 Uhr) im Magazin, Talstraße 11, gespendet werden.
Kontakt: Susanne A. Schalz unter 0173 71 70 210.
Welche holzigen Exemplare sich später in ihre Kreationen hüllen sollen, entscheiden die Damen selbst. Ihre Wahl wird mit den Zentralen Betriebshof abgesprochen. Die Alt-Rentforterinnen wollen die Bäume rund um St. Josef anziehen – ein Teil des Stammes und vielleicht auch einige Astansätze. Klappern gehört bei dieser Aktion unbedingt zum Handwerk. Schließlich sollen auch in den anderen Stadtteilen Bäume nicht mehr bloß dastehen. Und dafür werden noch fleißige Hände gesucht. Es sollen ja 100 „angezogene“ Bäume werden – mindestens. Die Fäden für diese Aktion laufen bei Susanne A. Schalz zusammen. Wer also ebenfalls zu Wolle und Nadel greifen möchte, kann sich bei ihr melden.