Gladbeck. Die Polizei warnt immer wieder vor Trickbetrügern. Sie melden sich per Telefon und an der Haustür. Ihre Opfer sind häufig ältere Menschen.
Das Landeskriminalamt (LKA) NRW meldet 284 Fälle von „Enkeltricks“ für die ersten drei Quartale des Jahres 2019 – und damit bereits jetzt ein Plus von 74 Taten im gesamten Vorjahr. Und auch das Polizeipräsidium in Recklinghausen, zuständig für Gladbeck, hat nach Angaben von Sprecher Michael Franz „täglich mit solchen Vorkommnissen“ zu tun.
Gladbeck: Der Enkeltrick gehört zu den weit verbreiteten Maschen von Betrügern
Bei den verschiedenen Maschen von Trickbetrug gehöre der „Enkeltrick“ mittlerweile zu den „Klassikern“, mit denen Kriminelle seit Jahren immer wieder versuchen, ihre Opfer um ihr Hab und Gut zu bringen. Täter geben sich am Telefon als nahe Verwandte oder alte Bekannte aus. Die Anrufer verlangen Geld, Schmuck oder andere Wertgegenstände, weil sie sich angeblich in einer Notlage befinden. Gehen die Opfer, häufig ältere Menschen, den Tätern auf den Leim, heben sie größere Summen vom Konto ab oder holen die Wertgegenstände, um sie Fremden auszuhändigen. Diese agieren meistens mit Komplizen.
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„Aber Täter lassen sich viel einfallen, um an Geld zu kommen“, sagt Franz, „seit einigen Monaten stellen wir fest, dass sich die Lage mit falschen Polizisten verschärft hat.“ Die Betrüger melden sich per Telefon oder persönlich an der Haustür. Sie behaupten, Polizisten zu sein. Sie „warnen“ ihre Opfer vor einem bevorstehenden Einbruch und bieten an, „sicherheitshalber“ Wertsachen an sich zu nehmen und zu verwahren. Der Sprecher in der Polizeibehörde Recklinghausen: „Man sollte sich niemals auf so etwas einlassen!“ Mitarbeiter in Geldinstituten haben nach seiner Aussage im Blick, ob plötzlich Kunden auffällig viel Geld ausgezahlt bekommen wollen und „schreiten gegebenenfalls ein“.
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Täter – angebliche Handwerker, Vertreter von Kommunikationsunternehmen oder Versorgern – versuchen, sich Zutritt zu Wohnungen, und damit zur Beute, zu verschaffen; vermeintliche Mitarbeiter von Computerfirmen wollen am Telefon an Kennwörter gelangen, um beispielsweise Konten zu plündern. „In der Regel weist die Hausverwaltung vorab die Bewohner darauf hin, dass Handwerker kommen sollen“, so Michael Franz. Und ausweisen könnten sich Polizisten ebenso wie Mitarbeiter von Unternehmen. Ansonsten könne man bei den entsprechenden Stellen nachfragen.
Franz mahnt „gesundes Misstrauen“ an. Sollten bei einem Anruf oder „Besuch“ an der Haustür die inneren Alarmglocken schrillen, rät er dazu, das Telefonat zu beenden. Generell sollte man keine unbekannten und dubiosen Fremden in die Wohnung lassen. Im Zweifelsfall gilt: die Polizei alarmieren.