Gladbeck. Mit der Kita an der Uhlandstraße in Gladbeck geht die erste von drei Not-Kitas im Sommer an den Start. Bis dahin muss noch viel erledigt werden.

Mit drei Gruppen soll am 1. August die neue Kindertagesstätte an der Uhlandstraße an den Start gehen. Sie ist Teil des Sofortprogramms der Stadtverwaltung zur Schaffung von 200 zusätzlichen Kindergartenplätzen in Gladbeck. Eine dringend erforderliche Maßnahme, da momentan der gesetzliche Anspruch der Eltern auf einen Kindergartenplatz nicht gewährleistet werden kann. Zwei weitere Kitas in Modulbauweise – an der Vehrenbergstraße und der Berliner Straße – sollen so rasch wie möglich folgen. Sportlich nennt Christine Hellebrand das Programm, das noch abgearbeitet werden muss, bis im Sommer die ersten Jungen und Mädchen ihr neues Reich erobern können.

Die Planung für die beiden baugleichen Kindertagesstätten in Modulbauweise ist abgeschlossen

Vieles, sagt die Leiterin des Amtes für Jugend und Familie, sei zwar schon erledigt. Dennoch habe die städtische Arbeitsgruppe aus den beteiligten Fachämtern, die eigens fürs Kita-Sofortprogramm zusammengestellt worden ist, noch genügend Punkte zu erledigen. Die Planung für die beiden baugleichen Kitas sei abgeschlossen. Und auch die Gestaltung der Außengelände sei bereits in der Planung.

Christine Hellebrand leitet das Amt für Jugend und Familie.
Christine Hellebrand leitet das Amt für Jugend und Familie. © FUNKE Foto Services | Philipp Nesbach

Parallel zur Uhlandstraße laufen die Arbeiten für die Kita an der Berliner Straße auf dem Areal der Sportanlage, auf dem auch schon die Unterkünfte für Flüchtlinge gestanden haben. Anders als anfangs angedacht, wird die Stadtverwaltung die Kita-Container und auch das Mobiliar kaufen und nicht mieten. Hellebrand: „Die Möbel können später in anderen Einrichtungen Verwendung finden, und die Container zum Beispiel auch für den OGS-Bereich an Schulen genutzt werden. Es ist also gar nicht verkehrt, sie in Reserve zu haben.“

Alle drei Kitas sind autark

Die dritte Kita soll neben der bereits bestehenden Kindertagesstätte an der Vehrenbergstraße errichtet werden. Autark, betont die Amtsleiterin, werden alle drei Einrichtungen sein. Jede wird also beispielsweise auch über eine Küche verfügen. Dort wird nicht nur das gelieferte Essen erwärmt. Sie soll auch genügend Platz zum gemeinsamen Backen und für besondere Kochaktionen sowie zur Vorbereitung des Frühstücks bieten.

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Zwar gehe es deutlich schneller, eine Kita in Modulform und nicht in der klassischen Bauweise zu erreichten, aber über Nacht sei auch das nicht zu erledigen. „Es gibt zudem einige Dinge, auf die wir wenig Einfluss haben“, sagt Christine Hellebrand. Die Suche nach möglichen Blindgängern beispielsweise, die erfolgen muss, bevor auf den Grundstücken mit der Errichtung der Module gestartet werden kann. „Wir haben den Kampfmitteldienst beantragt, die Termine für die Suchen stehen noch nicht fest“, so die Amtsleiterin. Sollte dann, im besten Fall, nichts gefunden werden, könne man zumindest rasch den Erledigt-Haken an diesen Punkt machen.

Die Stellenausschreibung muss auch noch erfolgen

Alle drei Kitas aus dem Sofortprogramm zeitgleich im August an den Start zu bringen, sei gar nicht möglich gewesen.

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Zumal auch der reguläre Kita-Ausbau, so Hellebrand, parallel normal weiterlaufe. Was nun ebenfalls rasch geschehen müsse, sei die Ausschreibung der Stellen für die Modul-Kitas. „Die kann allerdings erst erfolgen, wenn die Bezirksregierung den städtischen Haushalt für 2020 genehmigt hat, an dem auch der Stellenplan hängt.“ Im Januar rechnet Hellebrand schon nicht mehr damit.

Den Männeranteil erhöhen

Bereits ausgeschrieben hat die Stadt Gladbeck Stellen für Erzieher und Erzieherinnen für das Anerkennungsjahr für die 13 bestehenden städtischen Kindertagesstätten. Bis zum 31. Januar können sich Interessierte bei der Stadtverwaltung (Personalabteilung, Willy-Brandt_Platz 2) bewerben.

Und auch in dieser Ausschreibung steht: „Die Stadt Gladbeck strebt an, den Männeranteil im Bereich der Kindertageseinrichtungen zu erhöhen. Bewerbungen von Männern sind daher ausdrücklich erwünscht.“

Drei Leiter und jeweils zwei Erzieherinnen oder Erzieher pro Gruppe gilt es einzustellen. Dass die Suche sich wegen des großen Fachkräftemangels auch im pädagogischen Bereich nicht ganz einfach gestalten könnte, ist der Leiterin des Amtes für Jugend und Familie bewusst. „Natürlich können sich auch Mitarbeiter aus bereits bestehenden Einrichtungen bewerben, aber dann gilt es natürlich dort neue Leute zu finden.“

Freuen würde sich Christine Hellebrand übrigens besonders über Bewerbungen von männlichen Erziehern. Die sind nämlich nach wie vor auch in Gladbeck in der Unterzahl. Aktuell, so Hellebrand, arbeiten drei Erzieher in städtischen Kitas in Gladbeck. „Zu wenige“, wie sie betont, „denn Kinder brauchen auch männliche Vorbilder. Erziehung ist nicht nur Frauensache.“