Gladbeck. Der 2500 Quadratmeter große Schulhof des Ratsgymnasiums in Gladbeck wurde aufwendig umgestaltet. 390.000 Euro kostete das Projekt.
Die Kinder und Jugendlichen des Ratsgymnasiums samt Lehrerkollegium mussten lange auf diesen Tag warten, gestern durften sie endlich feiern: Ihr umgestalteter Schulhof wurde eröffnet. Das Projekt schlägt mit insgesamt 390.000 Euro zu Buche.
Gladbecker freuen sich über die neue gestaltete Fläche am Ratsgymnasium
„Was lange währt, wird endlich gut“, behauptet eine Binsenweisheit. Wie es sich lohnen kann, auf etwas zu warten, zeigte sich an den Reaktionen der Gäste. Ob Bürgermeister Ulrich Roland oder Schulleiter Hans-Christoph Pocha, Fachleute des städtischen Ingenieuramts, der Erste Beigeordnete Rainer Weichelt oder Schulamtschefin Bettina Weist, nicht zu vergessen die Hauptnutzer: Sie alle würden der neu gestalteten 2500 Quadratmeter großen Fläche bestimmt Spitzenzensuren geben. Kunststück, möchte man da sagen, finden sich hier doch die Ideen vieler Menschen wieder.
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„Ein Schulhof ist so gut, wie ihn alle wollen“, unterstrich Roland. Er rief in Erinnerung, wie die beengten Verhältnisse schon einst bei der Erweiterung der Schule Kreativität forderten: „Wo heute die Pausenhalle ist, war früher Freifläche.“
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Pocha lobte das Ergebnis: „Der Schulhof muss ästhetisch und funktional nicht hinter dem Inneren des Gebäudes zurückstehen.“ Das fanden auch Rainer Weichelt und Baurat Dr. Volker Kreuzer, als sie über den Schulhof schlenderten. Spiel- und Bewegungsraum, Entspannungsbereiche und Sitzgelegenheiten, Tischtennisplatten und eine Fläche, die zur Bühne umfunktioniert werden kann – das lassen sich die 600 Schüler des Ratsgymnasiums doch gerne gefallen.
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Die 16-jährige Mara Verjé versuchte sich gleich mal am multifunktionalen Trainingsgerät: Nicht nur Bettina Weist staunte ob ihrer Fitness. Achim Mirosavljewitsch-Lucyga, Experte im Ingenieuramt, wies darauf hin, dass dieses Gerät auch für Rollstuhlfahrer konzipiert ist.
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Kreuzer wagte sich auf den Slackline-Parcours. Den fand er ebenso hipp und cool wie die Fläche, die die Schüler eigenhändig mit 3D-Kunst verschönern wollen. Apropos Kunst: Mit wasserdurchlässigem Kunststoff wurden im westlichen Schulhofteil Wellen geformt. Damit solle, so Mirosavljewitsch-Lucyga, die Themenidee „Karibik“ mit strandtypischem Charakter für diesen Schulhofbereich umgesetzt werden. Wenn die Sommer auch zukünftig so sonnig sind wie in den Vorjahren: Warum nicht Palmen aufstellen? An die Möglichkeit, bei schönem Wetter nicht nur die Pausen, sondern auch den Unterricht unter freiem Himmel zu verbringen, haben die Planer ebenso gedacht: Ein Außenklassenzimmer hat seinen Platz ebenfalls auf dem Schulhof.
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Sicherheitstechnischer Natur ist eine weitere Veränderung. Pocha: „Die Fahrradständer wurden verlegt. Sie stehen unter dem Sekretariat besser als an der Straße.“
Ferien genutzt
Für den Umbau genutzt wurden insbesondere die Oster- und Sommerferien, um den l aufenden Schulbetrieb nicht zu stören. Letzte Maßnahmen, unter anderem Pflanzungen, und Ausbesserungen wurden im Laufe des Herbstes durchgeführt.
Für das kommende Jahr sind noch einige Arbeiten vorgesehen, um das Projekt zu komplettieren. Anfang 2020, so Björn Meetz vom Ingenieuramt, soll in der Nähe des Outdoor-Sitzbereiches ein Multimedia-Point eingerichtet werden. Ferner stehen die Nachrüstung der Beleuchtungen und weitere Sitzgelegenheiten auf dem Plan.
Der Schulleiter hob hervor, wie langwierig der Prozess von der Idee zur fertigen Arbeit war. Immerhin sollte die Umgestaltung schon zu Beginn des Vorjahres an den Start gehen. Doch aufgrund der guten Baukonjunktur fand sich lange keine Firma, die den Auftrag übernehmen wollte. Schließlich war nicht eine 08/15-Renovierung das Klassenziel. Ambitionierte Anforderungen waren zu erfüllen, die auf dem doch flächenmäßig zerteilten Areal in die Tat umgesetzt werden sollten. In Workshops, so erläuterte Quartiersmanagerin Sandra Desernot aus dem Stadtteilbüro Mitte, entwickelten die Klassen Ideen und Wünsche für das Projekt.
Björn Meetz aus dem Ingenieuramt: „Mit der Schule haben wir uns punktuell Bereiche angeguckt.“ Dabei sollten Aspekte wie Barrierefreiheit und Begrünung berücksichtigt werden. Der Landschaftsarchitekt zur Problematik: „Wir haben eigentlich keinen Platz, also nutzen wir ihn.“ Und man kann sicher mit Fug und Recht sagen: Die Beteiligten haben das Beste aus der Fläche rausgeholt.