Gladbeck. Der langjährige Leiter des Ratsgymnasiums, Hans-Christoph Pocha, geht im Januar in den Ruhestand. Ein Nachfolger wurde noch nicht gefunden.
Das Ratsgymnasium steht vor einem ungewissen Jahresbeginn 2020: Schulleiter Hans-Christoph Pocha (65) geht Ende Januar in den Ruhestand – und ein Nachfolger steht noch nicht fest, obwohl das Bewerbungsverfahren bereits im Juni endete. Verschärft wird die Lage, weil die Stellvertreter-Position seit geraumer Zeit vakant ist und auch kurzfristig nicht besetzt werden kann.
Die Ausschreibung dieser Stelle läuft noch bis zum 17. Dezember. Danach erst beginnt das langwierige Auswahlverfahren, dazwischen liegen die Weihnachtsferien – so dass voraussichtlich kein „Vize“ nach dem Abschied des langjährigen Schulleiters vorübergehend dessen Leitungsaufgabe übernehmen kann. Eine Prognose, wann mit der Besetzung der Position zu rechnen ist, wollte die zuständige Bezirksregierung Münster jedenfalls auf WAZ-Anfrage am Dienstag nicht abgeben. Die Ausschreibung der Stellvertreter-Position war nötig geworden, weil die langjährige Amtsinhaberin Andrea Dauer gestorben ist.
Fünf Bewerbungen für die Pocha-Nachfolge liegen auf dem Tisch
Zurückhaltend äußerte sich die Bezirksregierung auch, wann mit einer Besetzung der Stelle des Schulleiters (Oberstudiendirektor) am Ratsgymnasium zu rechnen ist. Derzeit sei man noch „mitten im Verfahren“, so eine Sprecherin der Bezirksregierung. „Wir bemühen uns, so schnell wie möglich eine Lösung zu finden.“ Allerdings müssten nach Beendigung des internen Auswahlverfahrens noch Stellungnahmen der Stadt und der Schulkonferenz eingeholt werden, bevor ein Nachfolger nominiert werde. Ist das bis zum 1. Februar nicht passiert, betraut „Münster“ ein Kollegiumsmitglied oder den Leiter einer Nachbarschule kommissarisch mit der Aufgabe.
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Nach WAZ-Informationen gibt es fünf Bewerbungen für die Stelle des Rats-Chefs, ausschließlich von Männern. Eine Bewerbung komme aus dem eigenen Kollegium an der Mittelstraße, heißt es. Demnach wird die Schulleitung – wie seit Gründung des ältesten Gladbecker Gymnasiums im Jahr 1900 – erneut in den Händen eines Mannes liegen. Erstmals wird es aber nicht der Stellvertreter sein. Interesse an der Vize-Stelle gibt es, wie verlautet, auch aus dem Rats-Kollegium.
Stadt hat großes Interesse, dass nicht allzu lange eine Vakanz gibt
Schuldezernent Rainer Weichelt sagte auf WAZ-Anfrage, die Stadt habe großes Interesse, dass die Führungspositionen am Ratsgymnasium nicht lange vakant bleiben, „damit das große Bildungsschiff nicht führerlos dahin schippert“. Er stehe zu dem Thema in Kontakt zum Schuldezernat beim Regierungspräsidenten. „Und ich weiß, dass in Münster ebenfalls großes Interesse vorhanden ist, die Stellen schnellstmöglich zu besetzen.“
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Als erfreulich bezeichnet Weichelt, dass es fünf Bewerber gebe, die Chef am Rats werden wollen. „Was in dieser Zeit schon außergewöhnlich ist.“ Gut findet der Schuldezernent, dass es eine Bewerbung aus den eigenen Reihen gibt: „Der Kandidat kennt die Schule und das Schulklima, das ist immer ein Vorteil.“