Nicht jeder Fahrradfahrer ist gern Teil des motorisierten Verkehrs. Auf der Hegestraße in Gladbeck kann man als Radler auf den Gehweg ausweichen.
Auf der Hegestraße, im Abschnitt von der Ziegeleistraße bis zur Hornstraße, haben Radfahrer seit kurzem die Wahl: Sie können im Verkehr auf der Straße mitfahren, dürfen alternativ aber auch den Gehweg mit benutzen. Mit dem weißen Fahrrad-Zusatzschild unter dem runden, blau-weißen Fußgängersymbol wird auf die neue Regelung hingewiesen. Die Stadtverwaltung hat die Schilder vor kurzem aufstellen lassen.
In diesem Abschnitt der Hegestraße wird viel am Straßenrand geparkt
„Wir bieten dem Radverkehr auf diese Weise einfach die Auswahlmöglichkeit an“, erklärt Stadtplaner Thomas Ide. In Höhe der Ziegeleistraße endet der komfortable Radweg der Hegestraße. Wer von dort aus weiter Richtung Hornstraße radelt, kann ab sofort Gehweg oder Fahrbahn nutzen. Gerade im ersten Teil dieses Abschnitts der Hegestraße, so Ide, werde viel am Straßenrand geparkt.
„Man muss dort als Autofahrer ziemlich Slalom fahren und sich sich mit dem Gegenverkehr arrangieren.“ Nicht jedem Radler sei daran gelegen, sich da als Teil des Verkehrs auf der Fahrbahn mitzubewegen. „Wer sich mit dem Rad auf dem Gehweg sicherer fühlt, darf ihn benutzen“, erklärt der Stadtplaner.
Dabei gilt allerdings: Die Fahrradfahrer müssen unbedingt Rücksicht auf die Fußgänger nehmen. Auf dem letzten Stück der Hegestraße gilt sogar Tempo 70. Auch da, so Ide weiter, sie es durchaus verständlich, wenn der Bürgersteig für einige Radler die bessere, also sicherere, Alternative darstelle.
Bis vor sechs Jahren mussten die Fahrradfahrer dort den Gehweg benutzen
Bis vor sechs Jahren musste, wer mit dem Drahtesel unterwegs ist, in diesem Bereich der Hegestraße sogar auf dem Gehweg fahren. Das Radeln auf der Straße war untersagt. Bei einer Überprüfung aller Radwege und Beschilderungen durch die Radexperten der Verwaltung im Jahr 2013 sei man dann aber zu der Überzeugung gekommen, die Beschilderung für den gemeinsamen Geh- und Radweg abzubauen. „So gefährlich ist die Situation an der Hegestraße nicht, dass man dem Radfahrer den Gehweg zwingend vorschreiben müsste“, erklärte Thomas Ide. Vor kurzem sei dann aber doch von Anwohnern aus dem Bereich die Anregung gekommen, die Verwaltung solle doch noch einmal über eine andere Regelung nachdenken.
Auch interessant
Deshalb ist nun – und das bereits seit September diesen Jahres –, jedem Radler selber überlassen, wo er sich mit dem Fahrrad sicherer fühlt. Die Neuregelung, so Ide weiter, sei auch nicht Teil des neuen Radverkehrskonzeptes „Fahrradfreundliches Gladbeck 2025“, sondern eben eine Reaktion auf einen Bürgerwunsch.
Mehr Gladbecker sollen bei ihren täglichen Fahrten aufs Fahrrad umsteigen
Mit dem Radverkehrskonzept, das im September auf den Weg gebracht wurde, soll der Anteil des innerstädtischen Radverkehrs bis zum Jahr 2025 in Gladbeck 25 Prozent betragen – mindestens!
Hinweise erwünscht
Ausgebessert wurden erst vor kurzem zwei „grüne“ Radwege, nämlich die Rottenburgstraße und der Teil der Gustav-Stresemann-Straße, der durch das Zweckeler Wäldchen führt. Beides sind wichtige Wegeverbindungen, da sie auch von vielen Schülern genutzt werden, so Stadtplaner Ide.
Wer weitere Verbesserungsvorschläge zum Radwegenetz in der Stadt hat, oder konkret auf Stellen hinweisen möchte, die ausgebessert werden müssen, kann sich direkt an Thomas Ide beim Planungsamt, 02043/99 26 31, wenden, oder auch die Gladbeck-App nutzen.
Es geht also darum, immer mehr Gladbecker davon zu überzeugen, dass das Fahrrad für die täglichen Wege in der Stadt eine klimafreundliche und gesunde Alternative zum Pkw darstellt. Dafür wurden Ziele und Leitlinien festgelegt sowie ein Netzplan für den Radverkehr beschlossen. Und natürlich geht es auch darum, die vorhandenen Radwege unter die Lupe zu nehmen, gegebenenfalls auszubessern und auch noch weiter auszubauen.
Das Sofortprogramm zum Abarbeiten kleinerer Maßnahmen – vom Aufin gladbeck setzt man künftig verstärkt aufs fahrradstellen von Schildern über den Grünschnitt an Radwegen bis hin zum Ausbessern von Wegestücken – ist auch bereits angelaufen. Aufwendigere und auch teurere Maßnahmen sollen mittel- und langfristig in den nächsten Jahren folgen.