Gladbeck. Das Unternehmen mit Sitz an der Landstraße ist im Kanal-, Straßen- und Gleisbau tätig. Im nächsten Jahr wird der Betrieb 90 Jahre alt.
Die Tiefbaufirma Carl Dume, die im kommenden Jahr 90 Jahre alt wird, zählt zu den namhaften mittelständischen Firmen in Gladbeck, deren Dienste seit Jahr und Tag vor allem von Städten und Großauftraggebern in Anspruch genommen werden. Nach wie vor ist sie in Familienhand und wird in dritter Generation von Markus Dume geführt. 95 Mitarbeiter zählt das Unternehmen, das vom eher unscheinbaren Stammsitz an der Landstraße in Butendorf aus gelenkt wird.
Carl Dume, der Großvater des heutigen Firmenchefs, hat das Unternehmen in jungen Jahren – er war erst 25 Jahre alt – und in schwieriger wirtschaftlicher Zeit 1930 gegründet. Hausanschlüsse für die Kanalisation, selbst das Reparieren von Dachrinnen waren erste Tätigkeiten der jungen Firma. Schnell kamen Erdarbeiten für den Aushub des Nordparkteiches, der Brillenteiche (deren Erde für den Autobahnbau gebraucht wurde), die Herrichtung des Geländes der Nordpark-Schrebergärten und Kanalbauarbeiten zur Verlängerung der Postallee (damals Mühlenstraße) und zum Bau der Elfriedenstraße hinzu. Das waren Zeiten, da sah man den jungen Chef, der als Bauingenieur bei der Stadt Gelsenkirchen seinen Job verloren hatte und sich eher aus Not selbstständig gemacht hatte, noch selbst mit Schubkarre und Schüppe auf der Baustelle, wie es in den Annalen der Firma heißt.
Carl Dume machte sich 1930 als 25-jähriger Bauingenieur selbstständig
Schnell machte sich das Unternehmen einen Namen als verlässlicher Tiefbauer, auch wenn in den 30er Jahren einige Hochbautätigkeiten, etwa an der Postallee, ausgeführt wurden. Bereits Ende der 30er Jahre kam neben Kanal- und Straßenbauarbeiten der Gleisbau als dritte Säule der Firma dazu – bis etwa 1970 auch unter Tage, wie sich Seniorchef Heinrich Dume, der die Leitung des Unternehmens 1968 von seinem Vater übernahm, genau erinnert. 30 Jahre, bis 1998, prägte er die Firma, die seitdem von Markus Dume, der 1994 ins Unternehmen gekommen war, geführt wird.
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Noch heute trägt der Gleisbau zu 20 Prozent zum Umsatz der Firma bei, der im vergangenen Jahr bei 14 Millionen Euro lag. 30 Prozent Umsatzanteil hat der Straßenbau, mit 40 Prozent Umsatzanteil sei der Kanalbau inklusive Erschließungsarbeiten der Schwerpunkt der Firmentätigkeiten, erklärt der 51-jährige Bauingenieur im WAZ-Gespräch. Der Anteil der Arbeiten, die in Gladbeck ausgeführt werden, liegt inzwischen bei unter zehn Prozent. Dume ist in der kompletten Region zwischen Duisburg und Dortmund tätig, manchmal auch darüber hinaus.
Dume verfügt über einen Fuhrpark von mehr als 70 Fahrzeugen
Zu den Kunden, so Dume, zählt die Großindustrie wie BP, RAG, Thyssen-Krupp oder Pilkington und Rockwool, aber auch die Versorgungsunternehmen wie RWE oder Gelsenwasser sowie verschiedene Städte. Dume kann heute auf einen umfangreichen, modernen Fuhrpark zurückgreifen mit mehr als 70 Baggern, Radlagern, Lkw, Asphaltfertigern und Walzen.
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„So können wird auch komplizierte und technisch aufwändige Arbeiten wie Gleiserneuerungen mit Betonschwellen, den Großkanalbau oder immense Schachtbauwerke ausführen“, so der Firmenchef, der von einer „guten Grundauslastung“ mit mehreren Großprojekten bis Mitte 2020 spricht. Dume: „Wir sind gut aufgestellt, der Umsatz geht nach wie vor leicht nach oben und Gott sei Dank haben in den vergangenen zwei Jahren auch die Preise anziehen können, das war sehr nötig.“
Firmensitz ist die alte Dume-Kneipe
Das Unternehmen hat seit 1990 seinen Sitz an der Landstraße, wo es schon immer einen Lagerplatz für Baumaterialien und eine Werkstatt gab. Vorher residierte die Firma im Privathaus der Dumes an der Postallee.
Die Adresse Landstraße 91 ist für Dume eine historische: Dort betrieben die Eltern von Firmengründer Carl Dume – Wilhelm und Käthe Dume, die selbst gebürtig aus Gladbeck stammten – einstmals eine Kneipe.
Unternehmenschef Markus Dume betreibt den Firmensitz heute energiesparend mit Solar- und Pelletheizanlagen. Und jüngst hat er sieben E-Pkw-Firmenwagen geordert.