Gladbeck. Durch steigende Kinderzahl reicht der Platz an den Grundschulen mittelfristig nicht mehr aus. In Gladbeck gibt es bereits ein Ausbauprogramm.
Die Meldephase für die Gladbecker Kindergartenkinder, die im Sommer 2020 zur Grundschule wechseln, rückt näher. Die Anmeldungen sind vom 4. bis 8. November an den Grundschulen möglich. Die Schulverwaltung der Stadt rechnet im Vergleich zum Vorjahr mit einem Anstieg der Anzahl der Kinder des Einschuljahrgangs. In anderen Städten, beispielsweise in Essen, ist das ebenso. Dort wird jetzt schon Alarm geschlagen, dass die vorhandenen Plätze an den Grundschulen nicht mehr ausreichen. „In Gladbeck besteht aber kein Anlass zur Sorge“, beruhigt Schulabteilungsleiter Stefan Sabbadin.
Die Stadtverwaltung rechnet mit 750 Erstklässlern im nächsten Sommer
Zunächst die Zahlen: Für den Schulstart in diesem Sommer waren 680 Jungen und Mädchen angemeldet worden. Diesen Kindern standen an den Grundschulen insgesamt 719 Plätze in 29 Eingangsklassen zur Verfügung. Somit existierte ein Polster von 39 Plätzen, das für den kommenden Jahrgang aber nicht mehr ausreichen wird. Denn Stefan Sabbadin rechnet aktuell „mit rund 750 Erstklässlern für das neue Schuljahr im Sommer 2020“. Gleichwohl bleibt der Abteilungsleiter gelassen.
Hintergrund: Die Stadt Gladbeck hat als Schulträger bereits auf die demografische Trendwende mit wieder ansteigenden Schülerzahlen reagiert. Mit einem Schulausbauprogramm, das im Schulausschuss Ende 2018 präsentiert wurde. Dort wurde vorgestellt, dass durch wachsende Schülerzahlen bis 2023 ein Mehrbedarf von 34 Räumen an Grundschulen besteht. Dieser beinhaltet aber auch den Raumbedarf für die stark nachgefragte Nachmittagsbetreuung im Offenen Ganztag (OGS).
Die Mosaikschule erhält einen Anbau
Um hier Entlastung zu schaffen, ist bereits die Erweiterung der Mosaikschule durch einen Anbau am Altgebäude angelaufen, der spätestens zum Schulstart 2020 fertig sein soll. Die Kapazität könne so bis auf sechs Züge pro Jahrgang wachsen, erklärt Sabbadin. Ein Anbau ist auch für die Josefschule in Rentfort in Arbeit. Dadurch wachse die Kapazität um rund 50 auf 770 Plätze, so dass weiterhin ein Puffer an den acht Gladbecker Grundschulen (elf Schulstandorte mit Teilstandorten) gegeben sei.
Vor dem Flüchtlingszuzug ab dem Herbst 2015 sei aufgrund zurückgehender Geburtenraten „mit sinkenden Schülerzahlen gerechnet worden“. Dies habe sich mit den Zuzügen, auch durch die EU-Binnenzuwanderung aus Südosteuropa, stark verändert. „Die Schülerzahlen steigen seitdem in Gladbeck wieder und sind schwer vorauszuplanen, da nicht abzusehen ist, wann wie viele Menschen zu uns kommen“, so Sabbadin. Da aber mit weiteren Zuzügen zu rechnen sei, werde entsprechend weiter geplant. „Es ist schon relativ konkret, dass wir die Situation an der Südparkschule im Stadtsüden entlasten, indem dort Container aufgestellt werden.“ Ab dem neuen Schuljahr 2021 sollen so vier Klassenräume hinzukommen.
Für die Lambertischule ist ein multifunktionaler Schulanbau geplant
Ausbaupläne gebe es mittelfristig auch für die Lambertischule in der Stadtmitte. „Mit einem multifunktionalen Schulanbau, ähnlich wie bei der Mosaikschule, so dass hier künftig vierzügig unterrichtet werden kann“, erklärt der Abteilungsleiter Schule.
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Sollte es zudem nötig, sein kurzfristig weitere Kapazitäten zu schaffen, „führt kein Weg an größeren Klassen vorbei“. Bislang bemühe man sich, bei den Eingangsklassen möglichst den unteren Klassenbildungsrichtwert von 24 Kindern einzuhalten, „der dann auf bis zu 29 Kinder ausgeweitet werden könnte“.