Gladbeck. Michael Hübner (MdL) unterhielt sich mit Bufdis und FSJ-lerinnen über ihre Arbeit. Sie sind in der Alten- und Behindertenhilfe im Einsatz.
Altenheim statt Finanzausschuss, Behinderten-Werkstatt statt Landtags-Sitzung: Der Gladbecker Landtagsabgeordnete Michael Hübner (SPD) besuchte junge Menschen, die in Gladbeck ein Freiwilliges Soziales Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst in den Bereichen Altenhilfe (Van-Acken-Haus) und Behindertenhilfe (St.-Suitbert-Haus) absolvieren. Bei dem Gespräch tauschten sich die „Bufdis“ und „FSJ-lerinnen“ mit dem Politiker darüber aus, was sie in ihrem Jahr über das Arbeitsleben, soziale Berufe und häufig auch sich selber gelernt haben.
Freiwillige sehen ihren Dienst als einen guten Einstieg in eine Berufslaufbahn im sozialen Bereich
Bei dem Treffen, an dem unter anderem der Vorstand der Gladbecker Caritas, Rainer Knubben, und Betreuer der Freiwilligendienstler teilnahmen, ging es auch um eine langfristige Finanzierungsperspektive der Dienste und vor allem um die fehlende Wertschätzung für die Engagierten in der Gesellschaft. „Was früher der Zivi war, ist heute für viele soziale Einrichtungen wie Altenheime oder Jugendtreffs der Bufdi. Unsere Gesellschaft lebt von diesen Menschen, die sich für das Gemeinwohl engagieren und damit einen wertvollen Beitrag für den Zusammenhalt in unserer Gemeinschaft leisten. Der freiwillige Dienst ist darüber hinaus auch ein klasse Einstieg in eine Berufslaufbahn im sozialen Bereich, in dem das Land so dringend noch mehr Fachkräfte benötigt“, meint Hübner nach dem Treffen im Seniorenzentrum Van-Acken-Haus.
Dass ein freiwilliges Jahr oft weit mehr als eine bloße Überbrückung ist, wurde bei Austausch mit den Jugendlichen deutlich. So berichteten ehemalige Freiwillige, wie wertvoll für sie das Wissen und die Erfahrungen aus ihrem Einsatz nun im Studium seien – während mancher Mitstudierende „mit ziemlich lebensfremden Vorstellungen“ von Studium und Arbeitswelt ins Studium gestartet sei. In einer Hochleistungsgesellschaft, in der vor allem gute Abschlüsse und schnelle Ausbildungszeiten zählten, werde das Jahr im Freiwilligendienst oft als verlorenes Jahr verurteilt, beklagten die Freiwilligen. Dabei erlebten sie die Zeit – egal in welcher Einsatzstelle – als ausgesprochen wertvoll und bereichernd. Gerade deshalb bräuchte es mehr Werbung, zum Beispiel in Schulen und auf Ausbildungs- und Berufsmessen, um FSJ und BFD bekannter zu machen.
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Michael Hübner: „Ihr leistet einen wertvollen Dienst für die Gesellschaft“
„Daran dass der Freiwilligendienst nicht mehr nur als verschenktes Jahr oder Notlösung für jene wahrgenommen wird, die keinen Studienplatz bekommen haben, würde ich gerne etwas ändern. Ihr leistet einen wertvollen Dienst für die Gesellschaft. Eure Erfahrungen zeigen auch deutlich, dass ihr selbst an euren Aufgaben im Dienst gewachsen seid und das BFD oder FSJ ein wichtiger Schritt in eurem Leben war“, sagte Michael Hübner den jungen Erwachsenen. Im Vorfeld des Treffens hatte sich Hübner bei Bundesministerin Franziska Giffey für eine bessere Finanzierung der Freiwilligendienste eingesetzt: „Ich bleibe weiter dran und werde dafür werben, dass es zu einer nachhaltigen Finanzierung des Systems kommt“, stellt der Landtagsabgeordnete in Aussicht.