Gladbeck. . Eine „kleine Erfolgsstory“ nennt Rainer Knubben das, was sich nach dem Gladbecker „Tag des Ehrenamtes“ im Juni in der Innenstadt entwickelt hat. „Sechs neue Interessenten, so eine Resonanz hatten wir noch nie“, freut sich der hauptamtliche Vorstand des hiesigen Caritasverbandes.

Schon am Aktionstag habe er festgestellt, „dass die Leute stehen bleiben und nachfragen“. Auf Stellwänden hatte die Caritas einen Überblick gegeben, in welchen Bereichen sich Ehrenamtliche im Verband engagieren können. Knubben weiß: punktueller Einsatz – zeitlich und interessenspezifisch maßgeschneidert für jeden Freiwilligen – ist gefragt.

Leihomas und Lesepatin

Die sechs Damen, die jetzt ehrenamtlich tatkräftig die Caritas-Arbeit unterstützen wollen, sind dafür das beste Beispiel. Ganz gezielt erkundigten sie sich nach einzelnen Bereichen. „Drei Frauen von ihnen interessierten sich für unser Welcome-Projekt“, erzählt der Caritas-Chef.

Annegret Knubben, verantwortlich für die Gemeinde-Caritas und Schnittstelle zwischen ehren- und hauptamtlichen Kräften, erläutert: „Bei unserem Welcome-Projekt geht’s darum, junge Familien zu begleiten.“ Die Unterstützung betreffe nicht etwa die großen Probleme, sondern die „ganz banalen Dinge“, unterstreicht Rainer Knubben. Zum Beispiel: Aufs Kind aufpassen, wenn die Mutter einkaufen muss. Seit Oktober vergangenen Jahres gibt’s dieses Caritas-Angebot in Gladbeck.

Gezielt Jugendliche ansprechen

„Das sind alles neue Gesichter“, sagt Caritas-Chef Rainer Knubben über die sechs Damen, die sich als Ehrenamtliche gemeldet haben. Allerdings: Jede helfende Hand ist weiterhin willkommen.

Der Caritasverband habe sich vorgenommen, „gezielt für kleine Aktionen Jugendliche anzusprechen“. Wer – unabhängig vom Alter – Interesse an einem Ehrenamt hat, kann sich an Annegret Knubben wenden: tel. 27 91 42.

„Eine der Frauen war ganz interessiert am Projekt der Leihomas“, berichtet Annegret Knubben. Die Aufgaben auf diesem Gebiet sind vielfältig. Die Referentin berichtet: „Ganz viele Leihomas gehen mit den Kindern spazieren oder auf den Spielplatz. Auch Vorlesen ist ganz beliebt.“ Aber: „Unsere Leih­mas sind keine billigen Babysitter oder Bügelfrauen.“

Eine weitere Interessentin wolle sich als Lesepatin einbringen, eine andere habe sich für die Seniorenbegleitung entschieden. Vorwissen müssten Ehrenamtler eigentlich nicht mitbringen, meinen die Caritas-Fachleute. Annegret Knubben sagt: „Wichtig ist, dass sie Interesse und ein Gespür für Menschen mitbringen.“ Sie ist „total überrascht“, dass der Aktionstag zukünftige ehrenamtliche Kräfte mobilisieren konnte. Sie und der Caritas-Chef vermuten: „Vielleicht lag das daran, dass diesmal alle Stände kompakt auf der Lambertistraße platziert waren.“ In den Vorjahren waren alle Gruppen verstreut: Da schlenderten die Leute einfach vorüber.“