Gladbeck. .
Gut 15 Jahre lang hat Rainer Knubben beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) „dicke Bretter gebohrt“. 15 Jahre, in denen ein Loch klaffte in der Versorgung von psychisch kranken Menschen vor Ort. Doch dem Vorstand des Caritasverbandes Gladbeck ging auf der mühsamen Wegstrecke die Puste nicht aus. Jetzt ist Knubben am Ziel: „Wir haben die Genehmigung bekommen, eine Tagesstätte für psychisch Kranke zu eröffnen.“
Nun lasse sich die Lücke schließen zwischen der offenen, „sehr niederschwelligen“ Kontakt- und Beratungsstelle der Caritas, dem ambulant betreuten Wohnen und Kontext, der Werkstatt für psychisch behinderte Menschen.
15 Plätze soll diese neue, spezielle Tagesstätte bieten – und zwar für die Betroffenen vor Ort. Knubben erklärt: „Bislang wurden Gladbecker in Dorsten mitversorgt.“ Der Grund: Der Landschaftsverband habe die Position vertreten, es sei nicht möglich, dass jede Stadt eine eigene Tagesstätte für psychisch kranke Menschen vorhalte. Doch Knubben ließ nicht locker, Gladbeck sollte auf diesem Gebiet kein weißer Fleck auf der Betreuungslandkarte bleiben. Denn er und seine Kollegen Andreas Trümper (Werkstattleiter der Caritas) sowie Herbert Erwig (Kontext-Leiter) halten diese Tagesstätte für psychisch Kranke für ein wichtiges Glied in der Versorgungskette.
Wer aus der Kontakt- und Beratungsstelle komme, stehe oft vor der Frage: „Und wohin geht’s jetzt?“. Kontext sei nicht für jeden eine Lösung. Die Tagesstätte könnte eine Antwort sein. Sie werde an fünf Tagen in der Woche öffnen. Entscheidend sei, so unterstreicht Knubben: „Die Menschen sollen eine Tagesstruktur lernen.“ Freizeitangebote, hauswirtschaftliche Tätigkeiten, gemeinsame Mahlzeiten, Gespräche – all dies und mehr sollen einen Tag sinnvoll füllen.
Interdisziplinär kümmern sich eine pädagogische, eine ergotherapeutische und eine fachpflegerische Kraft individuell um die Kranken. Das Angebot könne langfristig eine Brücke schlagen – zum Beispiel zu (oder von) Kontext, das halten Herbert Erwig und Knubben für vorstellbar.