Gladbeck. . Alle Flächen im IWG sind vermietet. Ein Zuschussgeschäft bleibt der Betrieb dennoch. Eine Erweiterung, so der SPD-Politiker, könnte helfen.
Unternehmen einen attraktiven Firmensitz bieten – diese Aufgabe kommt seit nunmehr bereits 23 Jahren dem Innovationszentrum Wiesenbusch in Gladbeck zu.
48 Firmen mit ungefähr 300 Mitarbeitern sind aktuell bei uns ansässig. „Somit haben wir eine Auslastung von 99 Prozent, lediglich zwei Büroräume sind im Moment noch frei“, erklärte Wiesenbusch-Geschäftsführer Lothar Romberg der Politik im jüngsten Wirtschaftsförderungsausschuss. Bereits seit 2012 sei die Auslastung kontinuierlich gestiegen. Erst vor kurzen habe man die Anzahl der Parkplätze von 200 auf 230 erhöhen müssen, um allen Kunden gerecht werden zu können.
Bunter Branchenmix hat sich angesiedelt
Ganz unterschiedliche Branchen – von der Brennstoffzellentechnik, über IT-Dienstleistungen, Neue Medien, Sport/Entertainment bis zur Unternehmensberatung – arbeiten in den Büros, Industrieapartments und Hallen, die es als Mietflächen im IWG gibt. Sogar die Kantine, die über Jahre nicht gut gelaufen ist und schließlich aufgegeben wurde, ist mittlerweile umgebaut und an einen Anbieter von Videobeobachtungssystemen vermietet worden.
„Wir haben im Wiesenbusch eine hohe Qualität erreicht“, betonte Bürgermeister Ulrich Roland. 20 solcher Technologiezentren gibt es mittlerweile im Ruhrgebiet. „Das ist eine Konkurrenzsituation, aber auch eine Chance zum Beispiel der gemeinsamen Präsentation“, so Lothar Romberg.
Ein Standortnachteil: Gladbeck hat keine Hochschule
Gemeinsames Unternehmen von Stadt und Wirtschaft
Das IWG ist ein gemeinsames Unternehmen der Stadt Gladbeck und der heimischen Wirtschaft, vertreten durch den Verein zur Förderung der Gladbecker Wirtschaft (VGW). Es wurde 1995 mit finanzieller Unterstützung des Landes NRW gebaut.
Neben den Mietflächen gibt es Konferenz-, Seminar- und Tagungsräume.
Innovationszentrum Wiesenbusch, Am Wiesenbusch 2, weitere Informationen gibt es auf www.iwg-gladbeck.de
Allerdings sieht er beim Gladbecker Innovationszentrum auch einen Standortnachteil gegenüber anderen Zentren. „Wir haben in der Stadt keine Hochschule. Das macht es zum Beispiel schwer, Startups ins IWG zu holen“, erklärte der Geschäftsführer. Auch der Versuch einer Kooperation mit der Westfälischen Hochschule in Buer sei nicht von Erfolg gekrönt gewesen.
Punkten könne der Wiesenbusch dafür aber mit einem Topzustand aller Gebäude. „Die Stadt investiert regelmäßig viel Geld in Sanierung und Instandhaltung. Anstrich, Teich- und Dachsanierung sind erst vor kurzem erfolgt. Unseren Gebäuden sieht man ihr Alter wirklich nicht an“, betonte der Geschäftsführer.
Eine Verlustabdeckung in Höhe von 200.000 Euro
Trotz guter Auslastung und Umsatzerlöse muss die Stadt allerdings auch weiterhin eine Verlustabdeckung (in Höhe von 200.000 Euro im vergangenen Jahr) für das Innovationszentrum Wiesenbusch leisten. „Es gibt“, so Romberg, „keine Stellschrauben mehr, an denen wir noch drehen können. Bei der Höhe der Mieten sei man für die Peripherielage, die das Zentrum nun mal hat, an der obersten Grenze angekommen. Alle Flächen seien vermietet.
Dass das IWG trotz seiner Erfolgsgeschichte aufgrund der ausgeschöpften Platzressourcen wohl auch weiterhin ein Zuschussgeschäft bleiben wird, will Michael Hübner so nicht hinnehmen. „Dann müssen wir ernsthaft mal über einen Anbau nachdenken“, regte der Sozialdemokrat im Wirtschaftsförderungsausschuss an.