Gladbeck. Der Zweckeler Züchter siegt mit seinen Alttauben bei der Frühjahrsreise der RV Gladbeck. Bislang war er immer nur mit den Jungtauben erfolgreich.
In den heimischen Siegerlisten ist sein Name fester Bestandteil – zumeist auf vorderen Rängen. Drei Mal schon sicherte sich Marian Frejno mit seinen Jungtauben die Herbstmeisterschaft der Reisevereinigung Gladbeck. In diesem Jahr gelang ihm der große Wurf, mit 53 Zählern holte sich der Zweckeler Züchter zum ersten Mal die Frühjahrsmeisterschaft der RV und machte sich damit selbst das schönste Geschenk zu seinem 50. Geburtstag.
Seine fünf besten „Rennpferde der Lüfte“ heimsten auf 13 Touren zwölf, elf und drei Mal zehn Preise ein und verwiesen damit den Vorjahressieger Paul Jandewerth (51 Preise) auf den zweiten Rang. Zudem sicherte sich Frejno die Weibchen-Meisterschaft (33 Zähler), die Stadtmeisterschaft (51) und den Frühjahrstitel mit fünf vorbenannten Tauben (52). Dass das erfolgreichste Weibchen ihr Domizil an der Husmannstraße hat, bedarf da kaum noch der Erwähnung. Und sage und schreibe an fünf Wochenenden gehörte die schnellste Taube zu seiner Mannschaft, bescherte ihm damit den 1. Konkurs.
Der Frühjahrsmeister hat an der Husmannstraße einen Gartenschlag
Das Erfolgsrezept? Routine jedenfalls kommt als Erklärung nicht in Frage. „Ich habe 2010 angefangen, selbst Tauben zu schicken“, lässt der gelernte Maurer den Blick zurück schweifen. Im Garten errichtete er einen Gartenschlag, „klein, aber fein“ wie der Kenner sofort bemerkt, in dem etwa 80 Tiere ihr Zuhause haben. „Mit 38 Tauben bin ich in die Saison gestartet, bei totaler Witwerschaft je zur Hälfte Vögel und Weibchen“, so der frisch gebackene RV-Meister.
Zehn Zuchtpaare gehören zum Bestand, vor allem die Täubin mit der Ringnummer 326 sorgt für qualitativ hochwertigen Nachwuchs. „Die Täubin habe ich vom Züchter Joksch aus Oberhausen, einige Tauben habe ich auch vom RV-Kollegen Kurt Schmiemann“, lässt sich Frejno zur Herkunft einiger Tauben aus. Der voluminöse Ordner mit Abstammungsbelegen verdeutlicht, dass hier jemand die Meisterschaft errungen hat, der die Fertigkeit des Züchtens wirklich beherrscht.
Jeden Morgen um 5.30 Uhr werden die Tiere gefüttert
Daneben von Bedeutung für erfolgreiches Reisen sind Stetigkeit und Zuverlässigkeit. „Jeden Morgen gegen 5.30 Uhr füttere ich meine Tiere, dann muss ich zur Arbeit. Wenn ich gegen 16.30 Uhr zu Hause bin, lasse ich zuerst die Jungtiere fliegen. Im Anschluss daran werden die Witwervögel trainiert, dann die Weibchen. Ich beobachte das Training und sehe schon, ob die Tauben fit sind“, schmunzelt Marian Frejno. Gegen 21.30 Uhr ist Feierabend auf dem Schlag. Sollte mal wirklich terminlich Not am Mann sein, springt Tochter Jennifer ein, die für die Leidenschaft ihres Vaters Verständnis hat.
Im nächsten Jahr will Marian Frejno ein wenig kürzer treten und nicht mehr so viele Tauben per Korb zur Einsatzhalle bringen. In puncto Ehrgeiz jedoch ist Kürzertreten keineswegs angesagt. „Im Herbst will ich wieder vorn dabei sein. Und dass ich nach der Bronze- und Silber-Medaille ausgerechnet Gold verpasst habe, soll sich im nächsten Jahr ändern“, lacht Frejno.
Ein spannendes Rennen
Bei der RV-Meisterschaft lieferte sich bis zum Schluss ein Quartett ein spannendes Rennen. Mit nur zwei Zählern Rückstand wurde Paul Jandewerth Vizemeister, jeweils nur einen Preis weniger heimsten Heinz Hallasch (3.) und die Schlaggemeinschaft Manfred und Marianne Berger ein.
Auf dem letzten Flug aus dem österreichischen Wels (630 km) kämpften in der Tauben-Transport-Gemeinschaft (TTG) Buer-Gladbeck-Horst nur noch 388 Tauben um eine schnelle Rückkehr ins Ruhrrevier; zehn Züchter aus Buer setzten 221 Tauben, sechs Sportsfreunde aus Horst 70 Tauben und zehn Züchter aus Gladbeck 97 Tauben ein.