Gladbeck. Die St. Marienkirche soll Gladbecker Kirche der Zukunft sein, offen für alle Menschen. Auf dem Gelände in Brauck entsteht ein soziales Netzwerk.
Wie geht Kirche in die Zukunft? Diese Frage stellten sich die Verantwortlichen in der Propsteipfarrei St. Lamberti, als es um den Um- und Rückbau der acht Gemeinden im Stadtgebiet ging. Mit dem 2015 beschlossenen Pfarrentwicklungskonzept gab es zwar massive Einschnitte, aber das Ziel blieb immer, sich von keinem Kirchenort zurückzuziehen, sondern Schwerpunkte zu setzen. Für Brauck bedeutet das: Unter dem Motto „Zukunftskirche Brauck“ entsteht rund um die St. Marienkirche an der Horster Straße quasi ein Zentrum für diakonische und soziale Arbeit.
Eine Kirche der Vielfalt entsteht im Stadtteil Brauck
Die „Zukunftskirche Brauck“ will eine Kirche der Vielfalt sei, offen für alle Menschen im Stadtteil, unabhängig von Herkunft und Religionszugehörigkeit, von Alter und Geschlecht.
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„Wir wollen Brücken schlagen in der Gesellschaft“, sagt Propst André Müller. Das sei vor dem Hintergrund von 20 Prozent Stimmen für die AfD in Brauck bei den letzten Wahlen wichtiger denn je.
Das Gelände rund um die Kirche bietet gute Voraussetzungen, um die Idee „Zukunftskirche“ mit Leben zu füllen. Es gibt den Kindergarten im Familienzentrum St. Marien, das Caritas-Seniorenzentrum St.-Altfrid-Haus, den Treffpunkt jugendlicher Christen in KJG und Messdienerschaft und ein Wohnhaus für indische Schwestern. Seit kurzem sind auch zwei Brüder aus dem Amigonianer-Orden dort ansässig, und das Internationale Mädchenzentrum ist von der Boystraße zur Horster Straße gezogen.
Die Arbeit des Mädchenzentrums passt gut in das Konzept
„Die Arbeit des Mädchenzentrums passt zu hundert Prozent in unser Konzept“, findet Ulli Völker vom Projektteam Zukunftskirche Brauck. „Gerade in unseren Schwerpunkten interkulturelle und interreligiöse Öffnung und sozialraumorientierte Arbeit finden sich spannende Schnittstellen zwischen unserem Konzept und dem der Zukunftskirche Brauck“, meint auch Esther Montzka, die Leiterin des Mädchenzentrums.
Seit dem Umzug vor einigen Wochen hätten viele neue Mädchen und Frauen den Weg ins Mädchenzentrum gefunden – um an den zahlreichen Angeboten teilzunehmen, mit Anderen in Kontakt zu kommen oder um kompetente Ansprechpartnerinnen zur Lösung von Problemen zu finden. Monska und ihr Team sind überzeugt: „Die neue Vielfalt an diesem Standort bietet ein riesiges Potenzial für neue Projekte.“
Das Netzwerk rund um die St. Marienkirche wächst also und mit ihm die „Zukunftskirche“. Die Akteure vor Ort sind sich sicher: „Gemeinsam können wir stark sein, um die Menschen im Stadtteil zu stärken.“