Millionen will Gladbeck bis 2024 in die Modernisierung der Feuerwehr stecken. „Das ist wichtig für die Stadtsicherheit“, so Bürgermeister Roland.

Die Gladbecker Feuerwehr soll schlagkräftiger, schneller und leistungsstärker werden. Das sieht der neue Brandschutzbedarfsplan vor, der noch vor den Sommerferien in die politische Beratung geht.

Bürgermeister Ulrich Roland und Feuerwehrchef Thorsten Koryttko schätzen den Finanzbedarf für die Anpassungen in den nächsten fünf Jahren auf einen zweistelligen Millionenbetrag – unter anderem für die Schaffung von 20 neuen Planstellen und auch für eine Ausweitung der Hauptfeuerwache an der Wilhelmstraße.

Ansprüche der Gesellschaft haben sich deutlich geändert

Gladbeck ist stolz auf ihre Feuerwehr, die 125 Jahre alt wurde. Das Foto zeigt Feuerwehr-Chef Thorsten Korrytko bei der Begrüßung zum Tag der offenen Tür anlässlich des Geburtstages. Im Hintergrund Bürgermeister Ulrich Roland.
Gladbeck ist stolz auf ihre Feuerwehr, die 125 Jahre alt wurde. Das Foto zeigt Feuerwehr-Chef Thorsten Korrytko bei der Begrüßung zum Tag der offenen Tür anlässlich des Geburtstages. Im Hintergrund Bürgermeister Ulrich Roland. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Roland und Koryttko weisen darauf hin, dass die Städte in NRW seit 2016 verpflichtet sind, alle fünf Jahre ihren Bedarf neu zu ermitteln und anzupassen. Koryttko: „Daher haben wir die Stadt einmal richtig durchgescannt und geguckt, was wir künftig an Ressourcen benötigen.“ Bürgermeister Roland ergänzt: „Die Ansprüche der Gesellschaft haben sich geändert, daher ist Modernisierung geboten – eine leistungsstarke Feuerwehr bedeutet ja auch mehr Lebensqualität in der Stadt.“

Bei der Analyse – zusammen mit dem Bonner Gutachterbüro „Forplan“ – wurden die neuen Schutzziele bei Rettungszeit und Personalstärke zugrunde gelegt. Silke Wengszik, Leiterin der Organisationsabteilung der Stadt, erläutert: Nach Eingang eines Feuer-Notrufs sollen – in 90 Prozent der Fälle – statt bislang neun künftig zehn Feuerwehrleute in acht Minuten am Einsatzort sein – und sechs weitere Kräfte (in der Regel von der Freiwilligen Feuerwehr) in weiteren fünf Minuten. Bislang erreicht die Wehr nur einen Wert von 54 Prozent.

20 neue Stellen werden bei der Feuerwehr geschaffen

Für Personalamtschef Berthold Barheier bedeutet das unterm Strich, den Personalbedarf bei der Feuerwehr um 20 Stellen zu erhöhen. Bislang hat die Feuerwehr 85 hauptberufliche Mitarbeiter. Da Fachkräfte am Arbeitsmarkt fehlen und der Bedarf auch bei anderen Feuerwehren wächst, will man die Personalaufstockung durch eigene Ausbildung erreichen.

Koryttko: „Unser Vorteil ist, dass wir seit langem selbst ausbilden, was nicht selbstverständlich ist.“ In der Regel werden acht oder neuen junge Männer und Frauen ausgebildet. Maximal können es zwölf werden. Allein das Aufstocken des Personals kostet, so Barheier, die Stadt jährlich voraussichtlich 1,3 Millionen Euro.

Hauptwache nutzt bald Platz des ZBG

Zuletzt viel investiert

Der derzeitige Brandschutzbedarfsplan stammt aus dem Jahr 2005, ist aber ständig weiterentwickelt worden. In den vergangenen 14 Jahren investierte die Stadt fortlaufend in Personal, Ausstattung und Gebäude.

Seit 2005 wurde das Personal um 22 Stellen aufgestockt, 37 Stellen wurden höher bewertet. In die Feuerwehr-Gebäude flossen rund 6,5 Millionen Euro, u.a. für den Neubau des Feuerwehrgerätehauses Brauck und für die Erweiterung und Sanierung der Hauptwache Wilhelmstraße. Für den Fahrzeugpark der Feuerwehr wurden seit 2005 3,7 Millionen Euro aufgewendet.

Auch die Zahl der freiwilligen Feuerwehrkräfte soll von derzeit 115 auf künftig 190 erhöht werden, was „ein ehrgeiziges Ziel“ sei, so der Feuerwehrchef. Erreichen wolle man das durch verstärkte Mitgliederwerbung – auch in Bevölkerungsteilen mit Migrationshintergrund.

Zur Neuaufstellung gehöre, so Roland und Koryttko, eine Ausweitung der Hauptwache an der Wilhelmstraße, zumal für 1,9 Millionen Euro der Fuhrpark mit neuen und zusätzlichen Fahrzeugen wächst. Platz kommt vom benachbarten ZBG-Gelände: Der Betriebshof verlagert bekanntlich seinen Recyclinghof, und auch der Bauhof der Stadt wird umziehen und Platz machen, den die Feuerwehr nutzen wird. Wie die baulichen Anpassung aussehen werden, steht allerdings noch nicht fest.

Fest steht aber, dass es auch kleinere Maßnahmen an den Standorten der Feuerwehrgerätehäuser Brauck und Rentfort geben wird.