Der Einzelhandel hat es schwer, gegen den Onlinehandel zu punkten. So verändern sich auch die Einkaufsstraßen. Doch Gladbeck steht noch gut da.

Der Online-Handel macht den lokalen Geschäften schon länger erheblich zu schaffen. Doch das Ende der Fahnenstange ist da wohl noch nicht erreicht. Laut einer neuen Studie werden in den kommenden zehn Jahren vor allem Klein- und Mittelstädte zunehmend unter dieser Entwicklung zu leiden haben, weil immer mehr Läden den Kampf gegen Amazon und Co. verlieren könnten.

Bei Passantenfrequenzzählungen der IHK schneidet Gladbeck immer gut ab

Die Einkaufsstraße im Wandel, auch in Gladbeck? „Wir sind hier unterm Strich aktuell ganz gut aufgestellt“, sagt Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck. Das würden nicht zuletzt auch die Passantenfrequenzzählungen der IHK zeigen. „Da haben wir uns bei den letzten Malen kontinuierlich verbessert.“

Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck.
Wirtschaftsförderer Peter Breßer-Barnebeck. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Die Studie kennt der Wirtschaftsförderer, sie war auch Thema im jüngsten Wirtschaftsförderungsausschuss. Einen Vorteil, den Gladbeck aktuell vielleicht gegenüber anderen Einkaufsstraßen hat, sieht er in der Tatsache, dass man hier bereits seit fünf Jahren konsequent den Umbau der Innenstadt vorangetrieben hat.

Private Investoren haben dann nachgezogen

Ein helles Pflaster, eine einheitlich gestaltete Außengastronomie, neue Spielgeräte und zusätzliche Stellmöglichkeiten für Fahrräder, um nur einige Veränderungen zu nenn.

Die Investitionen hätten auf jeden Fall auch private Investoren dazu veranlasst, Geld in die Hand zu nehmen. Im engen Bereich um die Innenstadt herum sei wertiges Wohnen entstanden. Der Rote Turm, das Wohngebäude am Markt und die Anlage im Rathauspark seien Beispiele dafür.

Auch die Eröffnung des neuen Geschäftshauses Hoch10 am 13. Juni wertet Breßer-Barnebeck natürlich als Erfolg, wenn der Branchenmix dort auch nicht jedem gefällt. „Man muss dabei aber auch immer im Auge behalten, wie man seine Innenstadt aufgestellt sehen will“, sagt der Wirtschaftsförderer. In Gladbeck könne jeder ohne Probleme alle Dinge für den täglichen Bedarf shoppen. Für besondere Anschaffungen müsse man aber in größere Städte fahren.

Es gibt natürlich auch Ein-Euro-Läden

In unmittelbarer Nähe zur Innenstadt ist wertiges Wohnen entstanden, wie hier mit dem Quartier Roter Turm.
In unmittelbarer Nähe zur Innenstadt ist wertiges Wohnen entstanden, wie hier mit dem Quartier Roter Turm. © www.blossey.eu | Hans Blossey

Natürlich gibt es auch in der Gladbecker Fußgängerzone Ein-Euro-Läden und Leerstände. Der Kernbereich von Hoch- und Horster Straße kann nach Auffassung des Experten aber durchaus punkten – mit guten Filialbetrieben und teilweise sogar sehr hochwertigen inhabergeführten Geschäften.

In den Nebenlagen funktioniert nur Handel nicht mehr

In den Nebenlagen, an den Rändern der Fußgängerzone, funktioniert reiner Handel nicht mehr. Vielmehr setzt man da auch in Gladbeck auf einen Mix aus Einzelhandel, Service und Handwerk.

Ein Schwachpunkt, gibt Peter Breßer-Barnebeck zu, ist nach wie vor das fast komplett leerstehende Glückauf-Center an der Wilhelmstraße. Doch auch da zeichne sich wohl in Kürze eine positive Entwicklung ab.