Gladbeck. Stabwechsel bei den Heimatfreunden Gladbeck: Werner Keuterling übernimmt das Amt des Vorsitzenden von Heinz Enxing. Er wurde einstimmig gewählt.


Stabwechsel beim Verein für Orts- und Heimatkunde: Wolfgang Keuterling hat das Amt des Vorsitzenden von Heinz Enxing übernommen, der nach 28 Jahren an der Spitze der Heimatfreunde „endlich“ den Posten in jüngere Hände legen konnte. Lange schon suchte Enxing einen Nachfolger, oft fragte er mögliche Kandidaten vergeblich. Jetzt erklärte sich Wolfgang Keuterling, der schon zehn Jahre im Vorstand mitarbeitet, dazu bereit, in die großen Fußstapfen von „Mr. Heimatverein“ zu treten.

„Aber ich habe ja Heinz Enxing noch eine Weile an meiner Seite“, sagt der 65-Jährige: Enxing bleibt als Beisitzer im Vorstand und will sich auch weiter im Verein engagieren. „Es ist kein Abschied, aber ich will kürzer treten“, so der bisherige „Dauer-Chef“ der Heimatfreunde.

Heinz Enxing blickt auf eine beachtliche Bilanz zurück

Hintergründe von Straßennamen erklärt der ehemalige Vorsitzende Heinz Enxing gern. , hier am Dienstag, 05.03.2019, möchte das Straße
Hintergründe von Straßennamen erklärt der ehemalige Vorsitzende Heinz Enxing gern. , hier am Dienstag, 05.03.2019, möchte das Straße © Unbekannt | FUNKE Foto Services






Heinz Enxing, der Anfang Mai 83 Jahre alt wird, kann auf eine beachtliche Bilanz seines jahrzehntelangen Wirkens im Heimatverein zurückblicken. Schon 1971, in der größten Krise des Vereins, als nur noch zwölf Mitglieder gezählt wurden, war er dem Kreis der Heimatfreunde beigetreten. Er kam sofort in den Vorstand und wurde Wanderwart. 1991 übernahm Enxing den Vorsitz.

Unter seiner Führung wurde der Heimatverein, der 1911 gegründet wurde, ein wichtiger und geachteter Partner für Bürger, aber auch für offizielle Institutionen. Mit 670 Mitgliedern zählen die Heimatfreunde heute zu den großen Vereinen in der Stadt, sind erste Adresse, wenn es um die Ortshistorie geht. Gleichzeitig engagiert sich der Verein auf vielen Feldern, wenn es um Heimatpflege geht (Baumlehrpfad, Legendenschilder an Straßenschildern, Stadtführungen oder Brauchtumsveranstaltungen). Auch ist er ein gefragter Anbieter von Wanderungen, Radtouren und Reisen in deutsche Lande.

Der ehemalige Vorsitzende ist stolz auf bronzene Dorfrelief

Heinz Enxing, hier am von ihm mitinitiierten Stadtrelief vor St. Lamberti, erklärt am Montag, 28.05.2018, in der WAZ-Lokalredaktion Gladbeck, was für ihn Heimat bedeutet. Der 82-Jährige wird auch
Heinz Enxing, hier am von ihm mitinitiierten Stadtrelief vor St. Lamberti, erklärt am Montag, 28.05.2018, in der WAZ-Lokalredaktion Gladbeck, was für ihn Heimat bedeutet. Der 82-Jährige wird auch "Mr. Heimatverein" genannt. Foto: Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services © Unbekannt | Unbekannt






Stolz ist Heinz Enxing auf die Kooperation mit dem Verkehrsverein und die kontinuierliche Herausgabe der Ortszeitschrift „Gladbeck, unsere Stadt“, deren Schriftleitung Enxing lange inne hatte. Ein Renner wurde das von Enxing zusammengestellte Postkartenbuch zum 100-Jährigen des Vereins 2011, das inzwischen zum Stadtgeburtstag in zweiter Auflage erschienen ist. Ein besonderes Geschenk machte der Heimatverein der Stadt 2005 mit dem Bronzerelief des alten Dorfes, das seinen Platz vor der Lambertikirche fand.

Angesichts der langen Enxing-Bilanz ist die Übernahme des Vorsitzendenamtes für Wolfgang Keuterling „ein Sprung ins kalte Wasser“, wie er bekennt. Allerdings sei er auch nicht angetreten, um alles umzukrempeln, große Veränderungen seien nicht zu erwarten. „Das Programmangebot bleibt, das wird gut angenommen, da brauchen wir nicht dran zu rütteln.“

Der neue Vorsitzende plant zunächst nur kleine Ergänzungen

Der gebürtige Gladbecker, der in Rentfort zu Hause ist und zuletzt als Schriftführer im Vereinsvorstand war, denkt zunächst an einige Ergänzungen: Die Homepage des Vereins im Internet „aufpeppen“, wie er sagt, und Kontakt zu Nachbarvereinen aufnehmen, um möglicherweise ein Netzwerk unter Heimatfreunden zu knüpfen. Außerdem schwebt ihm, da Familienforschung seine Passion ist, vor „eventuell einen Arbeitskreis zu dem Thema einzurichten“. Vor allem werde er künftig aber die Arbeit – mehr als sein Vorgänger – im Vorstand aufteilen.

Erste Akzente hat Keuterling bereits gesetzt: Bereits seit 2014 zeichnet der neue Vereinschef für den Baumlehrpfad verantwortlich. Etwa zehn neue Schilder werden pro Jahr aufgestellt. Inzwischen sind es stadtweit über 100. Mit dem QR-Code und einem neuen wetterfestes Design sorgte Keuterling, der auch viele Wanderungen anführt, für eine Erneuerung. Weitere sollen in den nächsten Jahren folgen.