Gladbeck. . Umbaupläne gehen in eine konkretere Phase. Stadt: „Kosten geringer als die Rückzahlung der Städtebaufördermittel“. Künftige Nutzung für die VHS.
Das Martin Luther Forum Ruhr ist, wie man weiß, Geschichte. Im September 2018 schlossen sich die Türen endgültig, nachdem der Trägerverein im Juli den Schlussstrich unter das ambitionierte Bildungs- und Kulturprojekt an der Bülser Straße gezogen hatte. Seitdem steht es leer. Und bis wieder Leben in das denkmalgeschützte ehemalige Kirchengebäude einzieht, werden noch Monate vergehen. Die Stadt Gladbeck, neuer Mieter des Gebäudes, das nach wie vor Eigentum der evangelischen Kirche ist, will es für Integrations- und Sprachkurse der Volkshochschule nutzen. Das dauert aber noch.
Förderverein hat sich endgültig aufgelöst
Der Abschied tut noch immer weh. „Es ist sehr schade, dass dieses Projekt mit überregionaler Bedeutung nicht weiter geführt werden konnte“, bedauern Peter Drecker, Vorsitzender des Förderverein der Freunde und Förderer des Martin Luther Forums Ruhr, und Stellvertreter Jochen Seeber im Gespräch mit der WAZ. Aber der Schlussstrich ist gezogen, und der Förderverein hat seinen Zweck verloren. Der Auflösung stimmten am 21. Februar daher 52 von 54 Mitgliedern zu, es gab eine Neinstimme und eine Enthaltung.
An dem Abend im Bürgerhaus Ost – das ehemalige Luther Forum kann ja nicht mehr genutzt werden – sprachen Drecker und Seeber den vielen ehrenamtlich Engagierten und insbesondere auch dem Initiator und Motor des Luther Forums, Dr. Martin Grimm, ihren tief empfundenen Dank für die geleistete Arbeit und große Unterstützung in den vergangenen zehn Jahren aus..
Denn für diese Nutzung sind aufwendige Umbauten, insbesondere im Kirchenschiff notwendig. Vorgesehen ist eine Raum-in-Raum-Lösung, um einzelne Klassenräume in dem großen Saal zu schaffen. Wie Peter Breßer-Barnebeck, Leiter der städtischen Wirtschaftsförderung mitteilt, sind die Vorstellungen mittlerweile so weit gediehen, dass in wenigen Tagen mit dem Eigentümer, der evangelischen Kirche, sowie mit der Bezirksregierung Münster Gespräche über die Umsetzung geführt werden können.
Stadtverwaltung macht noch keine Aussage zu den Kosten
Wie viel der Umbau kosten wird, darüber gibt es keine konkrete Aussage. Die Summe soll aber geringer als diejenige sein, die die Stadt an Städtebaufördermitteln ans Land hätte zurückzahlen müssen, wenn die ehemalige Markuskirche nicht mehr für Bildungszwecke genutzt worden wäre. Das wären rund 450.000 Euro gewesen.
Erneute Städtebaufördermittel für den erneuten Umbau der ehemaligen Markuskirche, nun zum VHS-Standort, hat die Stadt bereits beim Land beantragt. Damit, bei einer Bewilligung, das Geld rechtzeitig zur Verfügung steht, musste der Antrag bis zum 28. Februar bei der Bezirksregierung eingereicht werden.
Einige VHS-Kurse könnten schon früher einziehen
Unabhängig von dem Umbau des Kirchenschiffs könnte die VHS mit einigen Kursen schon früher an der Bülser Straße einziehen. Es gibt ja einige kleinere Räume im Gebäudeensemble. Der Bedarf für eine Unterbringung dieser Kurse war ein Grund für die Entscheidung, die ehemalige Markuskirche für den Zweck zu nutzen. Zurzeit läuft der Unterricht in der ehemaligen Willy-Brandt-Schule, die jedoch an einen Investor verkauft wurde. Wenn sie, wie geplant, abgerissen wird, um Platz für einen Neubau zu schaffen, braucht es den Ersatzstandort an der Bülser Straße.