Gladbeck. . Nach einem Gespräch will man nun Ideen für eine Weiterführung entwickeln. Bei einer Aufgabe des Forums droht die Rückzahlung von Fördermitteln.

  • Spätestens nach dem Ende des Jubiläumsjahrs zu 500 Jahren Reformation stellt sich die Frage, wie es weiter geht
  • Der Förderverein hat signalisiert, dass er das ambitionierte Kultur- und Bildungsprogramm allein nicht mehr stemmen kann
  • Fördergelder wurden für 20 Jahre bewilligt, nun soll ein neues Konzept erarbeitet werden

Wie geht es weiter mit dem Gladbecker Martin Luther Forum Ruhr, das seit zehn Jahren mit höchst anspruchsvollem Kultur- und Bildungsprogramm das Stadtleben bereichert? Spätestens nach dem 31. Oktober, dem Höhepunkt und Abschluss des hochaktiven Jubiläumsjahres zu 500 Jahren Reformation, rückt dieses Thema wieder in den Fokus. Der engagierte Förderverein hatte bereits zu Beginn des Jahres das Signal gegeben, für die Zeit danach weder eine konkrete Planung zu haben noch eine Garantie geben zu können, dass das ambitionierte Programm an der Bülser Straße 38 weiter gestemmt werden kann.

Die gute Nachricht: Jetzt ziehen Stadt, Förderverein und Kirche an einem Strang

Die gute Nachricht nun: Es sieht so aus, als zögen Förderverein, Stadt und Evangelische Kirche jetzt an einem Strang, um Pläne für die Zukunft zu schmieden. Diese Botschaft überbrachte Peter Breßer-Barnebeck, Leiter der Kommunikation im Rathaus, nach einem gemeinsamen Gespräch aller drei Beteiligten. „Es gibt ein gemeinsames Interesse, das Luther Forum über die zehn Jahre hinaus weiter zu führen“, so Breßer-Barnebeck. Es werde eine Arbeitsgruppe geben, die bis zum ersten Halbjahr 2018 eine Idee für die Zukunft entwickeln will.

Ob das Forum in ähnlicher Form wie jetzt oder als Bildungs- und Begegnungszentrum mit anderem Schwerpunkt weitergeführt werde, seien Möglichkeiten, die geprüft würden. Grundsätzlich sei man aber einig, dass das Martin Luther Forum Ruhr für die Stadt Gladbeck eine gute und positive Einrichtung sei.

Das Land gab Fördermittel in Höhe von 760 000 Euro

Der Fortbestand des Forums ist auch aus einem anderen Grund von Bedeutung. Die Stadtverwaltung war hellhörig geworden, als sie von der ungewissen Zukunft des Fördervereins erfuhr. Denn die vom Land bewilligten Fördermittel für den Umbau der ehemaligen Markuskirche zum Luther Forum sind an eben diesen Zweck und an einen Zeitraum von 20 Jahren gebunden. Bei vorzeitiger Auflösung des Fördervereins droht eine Rückzahlung der erhaltenen Fördermittel in Höhe von 760 000 Euro an die Bezirksregierung Münster. Die Frage, wer in dem Fall dafür aufkommen müsste, Stadt oder Verein, hatte zu Missstimmung geführt.