Gladbeck. . Marco Gensbichler ist aus dem österreichischen Saalbach-Hinterglemm nach Gladbeck gezogen. In Rentfort engagiert er sich aktiv im Schützenverein.

„Wenn ihn das Heimweh plagt, fährt er eigentlich immer direkt hin“, sagt Nicole Gensbichler über ihren Mann Marco. Der Gladbecker stammt aus Saalbach-Hinterglemm, ein Ort im Salzburger Land in Österreich, der vor allem für seinen Skitourismus bekannt ist.

Zuerst zog es das Ehepaar nach Bottrop, dann nach Rentfort-Nord

„Meine Mutter kommt aus Essen, und als sie Heimweh nach dem Ruhrgebiet hatte, sind wir hierhin gezogen“, erzählt Marco Gensbichler. Der 43-Jährige beendete in Essen die Schule, machte eine Ausbildung bei der WAZ als Verlagskaufmann. Einige Jahre später traf er seine heutige Frau Nicole (48). Die beiden zogen zuerst nach Bottrop, dann aber nach Gladbeck in das Neubaugebiet in Rentfort-Nord.

Von außen sieht man am Domizil kaum österreichische Mitbringsel, nur ein altes Schild vom Postamt hängt ziemlich unscheinbar oben an der Hauswand. Innen findet sich deutlich mehr. „Wenn man mal genau drüber nachdenkt, habe ich schon ganz schön viel mitgebracht“, meint Marco Gensbichler.

„Auheim“ hieß die Gaststätte seiner Eltern in Hinterglemm

Am Haus von Familie Gensbichler in Rentfort-Nord erinnert ein Postschild an die Heimat in Österreich
Am Haus von Familie Gensbichler in Rentfort-Nord erinnert ein Postschild an die Heimat in Österreich © Lutz von Staegmann

Da ist die alte Holztruhe aus seinem Elternhaus, die jetzt im Wohnzimmer steht. Da sind der verstaubte Bierkrug und der alte Zimmerschlüssel vom „Auheim“, der Gaststätte, die seine Eltern in Hinterglemm bewirtschafteten. Da ist ein altes Paar Ski, das zur Deko an der Wand hängt. Dennoch ist das Haus modern eingerichtet. „Ich versuche, das Traditionelle und Urige mit dem Modernen zu verbinden“, sagt Nicole Gensbichler.

Mit Tochter Lena und den Hunden Lady und Louie geht es jeden Sommer nach Hinterglemm. Die Familie hat vor einigen Jahren eine Almhütte gepachtet. „Eigentlich könnte ich immer hinfahren“, sagt Marco und lacht. Und tatsächlich ist er häufig in der alten Heimat, denn beruflich hat er regelmäßig in Nürnberg zu tun.

Marco Gensbichler ist im Vorstand der Rentforter Schützen

Gladbeck ist vielen zur Heimat geworden

Menschen aus mehr als 100 Nationen leben in Gladbeck. Zum 100. Geburtstag der Stadt stellt die WAZ Männer und Frauen aus aller Herren Länder vor, die hier ihre neue Heimat gefunden haben.

Wer seine Geschichte erzählen möchte, kann sich unter 02043/ 299838 oder redaktion.gladbeck@waz.de melden.

Dann fährt er die drei Stunden bis Hinterglemm schon mal, um dort ein langes Wochenende zu verbringen. Als nächstes geht’s dorthin mit Freunden zum Skifahren – und zum Après-Ski .

Auch in Gladbeck bringt sich Marco Gensbichler ein. Er gehört zum Vorstand im Rentforter Schützenverein. Er mag die Vereinsarbeit hier. Denn trotz vieler Verpflichtungen bietet sich immer wieder eine Gelegenheit für eine tolle Feier.

Leckere Gerichte aus Österreich - zum Beispiel Kaspressknödel

Ansonsten hat Marco Gensbichler aus der österreichischen Heimat auch ein paar Gerichte mitgebracht. „Kaspressknödel gibt es öfter bei uns“, erzählt er. „Das muss ich aber auf der Terrasse zubereiten“, verrät Marco Gensbichler., „sonst riecht es im Haus zu sehr nach dem würzigen Bergkäse.“ Dazu genießen er mit seiner Frau gerne mal einen Schnaps aus der Hinterglemmer Brennerei.

In Gladbeck schätzt Marco Gensbichler vor allem die gute Mischung aus Stadt- und Landleben. Er verrät auch seine Lieblingsorte: Mit den beiden Hunden genießt er ausgiebige Spaziergänge besonders im Zweckeler Wald oder am Quälingsbach. Und für Reisende in seine alte Heimat hat er noch einen Insider-Tipp parat: „Das liebevoll arrangierte Frühstück auf der Hinterglemmer Sonnalm.“