Gladbeck. . Die CDU Zweckel hat zu einer Ideenbörse für Erhalt und Nutzung eingeladen. Viele Vorschläge kamen zusammen. Nun ist die Deutsche Bahn gefragt.

Um die Zukunft des alten Stellwerks in Zweckel scheint es gar nicht so schlecht bestellt zu sein. Es gibt einen großen Kreis motivierter Kümmerer, die überzeugt sind: Das denkmalgeschützte Bahnwärterhäuschen von 1911, das die Deutsche Bahn Ende November außer Betrieb gesetzt hat, muss als „Wahrzeichen“ erhalten bleiben.

Die Ideenbörse zum Erhalt, zu der die CDU Zweckel Donnerstagabend eingeladen hatte, hat auf jeden Fall schon mal ganz viel Kompetenz in Sachen Heimatgeschichte, Stadtbildpflege, Eisenbahn-Enthusiasmus und bürgerschaftlichem Engagement an einem Tisch versammelt.

Das Stellwerk als Treffpunkt für viele Gruppen

Schon auf der ersten Ideenbörse der CDU Zweckel kamen viele gute Vorschläge zum Erhalt des Stellwerks zusammen.
Schon auf der ersten Ideenbörse der CDU Zweckel kamen viele gute Vorschläge zum Erhalt des Stellwerks zusammen. © Oliver Mengedoht

Nach einer Stunde intensiver Diskussion stand für alle Beteiligten fest: Das Bahnwärterhäuschen muss mit neuem Leben gefüllt werden. Es könnte sich zu einem Treffpunkt nicht nur für verschiedene Gruppen aus Zweckel entwickeln – und dabei auch noch mit seiner alten Stellwerktechnik im Inneren zu einem Stück Bahngeschichte zum Anfassen werden.

Auch die alte Blumenpracht an der Fassade soll wieder her! Schließlich war das kleine Häuschen einst im Sommer das garantiert meistfotografierte Stellwerk Deutschlands. Und die Motivation, das Haus erhalten zu wollen, überwindet sogar politische Grenzen: Norbert Dyhringer (SPD Zweckel) schlug Christoph Wiechers, dem Vorsitzenden der Christdemokraten im Stadtteil, ein gemeinsames Agieren vor: „Auch die SPD ist schon länger an dem Thema dran.“

Kontakt zur Deutschen Bahn aufnehmen

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Aufgaben wurden auch bereits verteilt. So wollen Wiechers und Dyhringer Kontakt zur Deutschen Bahn als Eigentümerin des Stellwerks aufnehmen. Es muss geklärt werden, ob und zu welchen Konditionen sich die Bahn von dem Gebäude trennen würde und mit welchen Auflagen eine Nutzung des Gebäudes verbunden wäre, schließlich liegt das Stellwerk unmittelbar an den Gleisen.

Historikerin Dr. Andrea Niewerth (CDU Zweckel und stellvertretende Stadtverbandsvorsitzende) will Kontakt zu den Denkmalbehörden aufnehmen und klären, was von dieser Seite zu beachten ist. Außerdem betonte sie: „Wir müssen einen Trägerverein gründen, um besser vorgehen zu können. Wenn es uns gelingt, das Stellwerk zu einem örtlichen Treffpunkt mit historischer Identität zu machen, dann sind wir auf dem richtigen Weg.“

Das Stellwerk Zweckel ist ein „Technisches Denkmal“

Zweites Treffen soll schon bald stattfinden

Ideen zur Nutzung des alten Stellwerks kann es gar nicht genug geben, deshalb hofft die CDU Zweckel auf weitere Vorschläge der Gladbecker – per Mail an zweckel@cdu-gladbeck.de oder telefonisch an die CDU-Geschäftsstelle unter 02043/ 22 8 22.

Ein nächstes Treffen, bei dem erste Ergebnisse besprochen werden, soll möglichst bald stattfinden.

Alle Pläne, die es schon jetzt für das Stellwerk Zweckel gibt, stellt die WAZ Gladbeck Anfang nächster Woche ausführlich vor.

Heimat-Experte Heinz Enxing wies darauf hin, dass es sich bei dem Bahnwärterhäuschen um ein „Technisches Denkmal“ handelt. Bedeutet: Die alte Signaltechnik in dem kleinen Gebäude muss erhalten bleiben, was wiederum den Platz zum Beispiel für Kunstausstellungen, ein kleines Café oder ähnliches arg begrenzt.

Dem Zweckeler Michael Polan liegt das alte Stellwerk ganz besonders am Herzen, deshalb ist ihm sehr wichtig: „Was wir auch planen, es muss schnell geschehen, damit das Stellwerk nicht verfällt und es Vandalismusschäden gibt.“