Die Bahn hat vor wenigen Tagen die Technik auf der Ost-Bahnstrecke umgestellt. Nun läuft alles digital. Das Stellwerk Zweckel hat nun ausgedient.
Gladbeck. Mit der Umstellung der Stellwerkstechnik am Bahnhof Zweckel wurde auch der Bahnübergang an der Feldhauser Straße in Höhe Söllerstraße/ Grüner Weg erneuert. Neben vollautomatischen Schranken wird er jetzt zusätzlich durch Lichtsignale gesichert.
Das alte Stellwerk von 1911 ist vor wenigen Tagen von der Bahn, wie im Sommer angekündigt, außer Betrieb genommen worden. Die Aufgaben übernimmt seitdem – computergestützt – die Fahrdienstleitung der Bahn in Coesfeld, die den Streckenabschnitt von Zweckel über Dorsten bis Borken steuert.
Die mechanischen Signalanlagen haben ausgedient
Durch die digitale Technik, die nun zum Zuge kommt, wurden die mechanischen Formsignale an der Strecke zwischen Gladbeck-West und Dorsten überflüssig. Die zurückgebauten „Ungetüme“ aus emailliertem Blech, Stahlträgern und Gittermasten liegen zur Zeit im Schatten des neuen elektronisches Stellwerks, das in Modulbauweise in unmittelbarer Nachbarschaft des historischen Bahnwärterhäuschens entstand. Gesteuert wird es digital aus der Ferne.
Die über 100 Jahre alte Signaltechnik hat damit in Gladbeck ihr Ende gefunden. Was noch bis vor ein paar Tagen über Drahtzugleitungen und Hebeltechnik funktionierte und den Sicherheitsanforderungen der Deutschen Bahn entsprach, gehört jetzt zum alten Eisen. Einst wurde sie als Beispiel für die deutsche Ingenieurskunst auf dem Gebiet der Signaltechnik bezeichnet.
Die Zukunft des historischen Stellwerks ist ungewiss
Die bisherigen Arbeitsplätze im Zweckeler Stellwerk sind entfallen. Was aus dem historischen Stellwerk wird, ist noch ungewiss. Die SPD Zweckel hat sich bereits dafür ausgesprochen, das Stellwerk als Industriedenkmal zu bewahren. Generationen von Gladbeckern kennen das Stellwerk, offiziell „Abzweig Zweckel“, noch als ein wahres Kleinod von Blumenliebhabern: Über Jahrzehnte pflegten dort die Bediensteten viele, viele Blumen – es war eine Augenweide.