Gladbeck. . Mit dem Bau der Eisenbahnbrücke und dem Abriss der Hauptschule kommen Bauvorhaben auf die Anwohner zu. Ungewiss: die Zukunft von Herz Jesu.

Für die meisten Zweckeler, vor allem die Alteingesessenen, ist ihr Stadtteil ein Dorf. Es wohnt sich gut im Norden Gladbecks, und um die Dinge des täglichen Bedarfs zu shoppen, muss man nicht in die Innenstadt fahren. Wer gern im Grünen spazieren geht, der hat in Zweckel und der näheren Umgebung reichlich Gelegenheit, die Natur zu genießen.

Also alles ruhig und beschaulich im schönen Zweckel? Nicht ganz, denn auch in Gladbecks flächenmäßig größtem Stadtteil befindet sich so einiges im Wandel.

An der Winkelstraße ist ein Neubaugebiet geplant

An der Winkelstraße entsteht ein kleines Neubaugebiet.
An der Winkelstraße entsteht ein kleines Neubaugebiet. © Joachim Kleine-Büning

Knapp über 11.000 Menschen (Stand Ende 2017) wohnen in Zweckel – Tendenz abnehmend. Doch vielleicht kommt schon bald eine ganze Reihe Neu-Zweckeler hinzu, wenn nämlich das geplante Neubaugebiet an der Winkelstraße in Angriff genommen wird. 20 Doppelhaushälften und zwei Mehrfamilienhäuser sollen auf der grünen Wiese gebaut werden.

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Ja, und neue Hoffnung gibt es ja wohl tatsächlich auch für die Zweckeler Geistersiedlung „Schlägel und Eisen“. Seit Mai hat das Areal einen neuen Besitzer. Der will zwar namentlich immer noch nicht genannt werden – aber immerhin liegt es wieder im Bereich des Möglichen, dass schon bald Maurer und Zimmerleute auf dem Areal an der Bohnekampstraße die Arbeit aufnehmen. Die alten Häuser sind leider auf keinen Fall mehr zu retten, sie müssen abgerissen werden und so Platz für neues Wohnen machen.

Die lange Bauzeit für die Brücke bereitet den Anwohnern Sorgen

Abrissbagger werden wohl auch schon bald auch an der Beethoven- und der Feldhauser Straße anrollen. Die Vorbereitungen für den Neubau der Brücke Beethovenstraße sind bereits gestartet. Der langen Bauzeit blicken die Anwohner allerdings nicht ohne Sorgen entgegen. Nähere Informationen von Seiten der Stadt soll es nach den Sommerferien geben.

Im Juni 2017 wurde das neue Gemeindezentrum an der Schroerstraße eingeweiht.
Im Juni 2017 wurde das neue Gemeindezentrum an der Schroerstraße eingeweiht. © Mengedoht

Mit dem Abriss der aufgegebenen Willy-Brandt-Schule an der Feldhauser Straße ist nicht vor 2019 zu rechnen, dann erst übernimmt der Investor das Gelände. Bis Ende des Jahres können Sporthalle und Lernschwimmbecken der Schule auf jeden Fall noch genutzt werden.

Um die Art und Weise des Verkaufs des Schulgeländes an „Jockenhöfer und Babiel“ war es in den vergangenen Monaten zu einem heftigen politischen Streit gekommen. Vor allem die CDU hatte der Stadt vorgeworfen, nicht genügend über die Vergabepraxis informiert worden zu sein.

Wie geht es weiter mit der Herz-Jesu-Kirche?

Industrie und Bergbaugeschichte

Die größte Industrieansiedlung im Stadtteil Zweckel ist Ineos Phenol an der Dechenstraße. Ein lebendiges Zeugnis der Bergbaugeschichte im Gladbecker Stadtteil stellt die altehrwürdige Maschinenhalle Zweckel dar. Sie ist unter anderem Spielort der Ruhrtriennale und ebenso beliebte Party-Location.

In Zweckel gibt es außerdem eine Grundschule, drei Sporthallen und zwei Sportplätze.

Droht vielleicht auch der Herz-Jesu-Kirche über kurz oder lang der Abriss? Diese Sorge plagt viele Katholiken in Zweckel, seitdem die Propsteipfarrei St. Lamberti vor einigen Jahren verkündet hat, die Zweckeler Kirche 2020 aufgeben zu wollen.

Einen Neubeginn hat es aber auch gegeben: Im Juni 2017 weihten Caritas und Kirche gemeinsam das neue Gemeindezentrum an der Schroerstraße ein, das auch 16 Menschen mit Behinderung ein neues Zuhause bietet.

Die Hubertus-Schützen laden zum Schützenfest ein

Zurück zu den Sorgen: Die drücken auch ziemlich auf die Stimmung beim SV Zweckel, der aktuell den letzten Tabellenplatz in der Bezirksliga belegt.

Weitaus fröhlicher blickt da ein anderer Zweckeler Verein in die nahe Zukunft: Die Schützen von Hubertus-Zweckel 1912 laden ab dem 8. September zum dreitägigen Schützenfest ein.