Gladbeck. . Experte aus dem Generalvikariat soll Immobilienkonzept entwickeln. Propst Müller denkt an eine neue Kita. Zweckel braucht nämlich U-3-Plätze.
Die katholische Propstei-Pfarrei St. Lamberti geht neue Wege bei der Fortführung ihres Pfarreientwicklungsplans: Für die Restrukturierung und Neugestaltung der Gemeinde Herz Jesu Zweckel ab 2020 hat sie einen Projektleiter aus dem Team des Generalvikariats gewonnen. „Das ist bistumsweit ein Pilotprojekt“, so Propst André Müller.
Peter Geisler aus dem Dezernat „Kirchengemeinden“ in der Essener Bistumszentrale wird nun als Projektleiter für die Immobilienentwicklung des Standortes Herz Jesu tätig. Darüber informierte Müller vor kurzem auch die Gremien vor Ort in Zweckel.
In Zweckel liegt viel Arbeit an
„Wir haben niemanden aus dem Kreis der Ehrenamtlichen in Herz Jesu gefunden“, so Propst Müller, der im WAZ-Gespräch einräumt, dass es sich bei der Projektaufgabe aber auch um viel Arbeit handeln würde.
Aus dem Kreis der Pfarrei-Beschäftigten sei das ebenso nicht nebenbei zu stemmen gewesen. „Daher haben wir einen anderen, neuen Weg gefunden und mit dem Bistum eine Vereinbarung getroffen.“
Die auf andere Städte abfärben könnte: In weiteren Pfarreien stünden Restrukturierungen an und keiner könne allein Nutzungskonzepte für die vielen pastoralen Gebäude entwickeln, so Markus Potthoff, Hauptabteilungsleiter „Pastoral und Bildung“ im Bistum. Daher habe man nun mit der Pfarrei St. Lamberti erstmals eine Vereinbarung getroffen, um gemeinsam nach Lösungen zur Entwicklung der Immobilien am Standort Herz Jesu zu suchen.
Die Kirche soll erhalten bleiben
Projektleiter Peter Geisler werde steuern, koordinieren und vorantreiben, umschreibt Propst Müller die Aufgaben des neuen Manns für Zweckel. Im Kern gehe es um die Frage, was aus den Immobilien in Herz Jesu nach 2020 wird, wenn die Kirche als „C1-Gebäude“ klassifiziert wird — „pastoral nicht unbedingt nötig“ – und es dort keine regelmäßigen Gottesdienste geben wird. Erster Schritt werde eine Machbarkeitsstudie sein.
Für Ideen, die dort einfließen sollen, setzt die Pfarrei Bedingungen: Allen voran die Maßgabe, dass „das stadtbildprägende Gebäude am Kardinal-Hengsbach-Platz, erhalten bleibt.“ Das heißt: Wenn eben möglich, kein Abriss, zumal die Kirche unter Denkmalschutz steht, so Propst Müller.
In Zweckel besteht ein hoher Bedarf an U-3-Plätzen
Überraschend ist die Idee, grundsätzlich für das Areal über eine neue Kindertagesstätte nachzudenken, die mehr U-3-Plätze anbieten sollte. Müller: „Zugegeben, das passt nicht zu den jüngsten Plänen des Kita-Zweckverbandes, aber es besteht in Zweckel ein hoher Bedarf an U-3-Plätzen.“
Allerdings sei diese Idee nicht mehr als eine grobe Überlegung. Es gebe weder einen Investor noch jemanden, der die dann größere Kita betreibt. All das solle das Immobilienkonzept in den nächsten drei Jahren erarbeiten, so Propst Müller.
>> PLÄNE AUCH FÜR HEILIG KREUZ
- Ein solches Konzept werde im übrigen auch gerade für die Gemeinde Heilig Kreuz Butendorf erarbeitet, wo es bereits seit einem Jahr eine Projektgruppe gibt, die Pastor Jochen Walter leitet.
- Das vierköpfige Team sucht auch hier nach Folgenutzungen für die vielen Gebäude, vor allem für die Kirche (ab 2020 auch „C1“).
- Einige Interessenten, auch Investoren gebe es, für Details sei es aber zu früh
St. Marien soll Zukunftskirche werden
Komplex ist die Lösungssuche für die St.-Marien-Kirche – die sich nicht mehr zur Sozial-, sondern zur Zukunftskirche wandeln soll. Alles, was das Gemeindeleben künftig ausmacht, soll ab 2020 in der dann umgebauten Kirche platziert werden.Eine Projektgruppe unter Leitung von Lydia Bröß sucht seit einem Jahr Lösungen – und nach Partnern für den „Betrieb“.