Gladbeck. Die neue Trauerhalle auf dem Friedhof Mitte ist fertig. Sie soll ein würdiger Ort der Trauer sein, so Bürgermeister Roland bei der Eröffnung.

Ein Gedicht von Heinrich Heine stellte Bürgermeister Ulrich Roland am Freitagabend an den Anfang seiner Begrüßungsansprache zur Einweihung der neuen Trauerhalle auf dem Friedhof Mitte.

In farbiges Licht getaucht, vermittelte die schlicht-moderne Halle mit ihren großen Fenstern, die den Blick in den begrünten Innenhof freigeben, das Anliegen der Stadt, wie es Roland formulierte: „Wir wollen der Trauer einen würdigen Rahmen geben.“ Dies gelte für alle Religionen und auch nicht-religiöse Bestattungen.

Die Trauerhalle soll religionsneutral sein

So verfügt die neue Trauerhalle über kein fest installiertes Kreuz, sondern eines, das bei Bedarf eingesetzt werden kann. „Das wird eine religionsneutrale Trauerhalle, die allen Menschen offen stehen soll“, sagte Heinrich Vollmer, Leiter des Zentralen Betriebshofes Gladbeck (ZBG).

Die beiden großen Stadtkirchen hätten dem zugestimmt. Zur Einweihung wurde der „Engel der Kulturen“, der die drei Religionen, Christentum, Judentum und Islam symbolisiert, an die Wand geworfen.

Bau wurde etwas teurer als veranschlagt

Es ist ein großzügiges Trauerhaus geworden, das im Kern 100 Menschen Raum bietet. Zusätzlich lassen sich im hinteren Bereich mobile Trennwände öffnen, so dass mehr als 200 Gäste Platz finden können.

Am 19. September 2016 fand die Grundsteinlegung statt und bis zu ihrer Einweihung wurden in die neue Trauerhalle rund 2,4 Millionen Euro investiert. „Das ist geringfügig mehr, als veranschlagt war“, sagt Heinrich Vollmer. Dies hat allerdings zur Folge, dass die Bestattungsgebühren in diesem Jahr um etwa neun Prozent ansteigen werden.

Architekt lobt die Zusammenarbeit aller Beteiligten

Architekt Christian Happe (ch-quadrat architekten) aus Dortmund hob in seiner kurzen Ansprache die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten hervor. Dies sei „eines der besten Projekte, die wir bisher hatten.“

Die Einweihung bot einen Vorgeschmack auf angedachte weitergehende Nutzungen der Halle für kulturelle Veranstaltungen. Norbert Gerbig und Hans Matysick trugen Stücke von Klaus Hoffmann und Reinhard Mey vor. Im Anschluss präsentierte der Gladbecker Dirk Juschkat „lyrische Gedanken.“

Und was wird aus der fast hundertjährigen alten Trauerhalle gleich nebenan? Erklärtes Ziel sei, sie zu erhalten, so der Bürgermeister: „Wir könnten uns ein Kolumbarium als Teil der Gladbecker Trauerkultur vorstellen.“