Gladbeck. . Bürgernähe. Verständnis. Das hatten die Rautenbergs vom Bürgermeister erwartet. Doch seine Reaktion auf die Lärm-Klage enttäuschte das Ehepaar.

Tief enttäuscht von der Stellungnahme des Bürgermeisters sind Karin (72) und Wolfgang Rautenberg (76). Sie wohnen direkt neben der Karstadt-Abrissbaustelle und hatten in der WAZ ihrem Ärger über den lauten Betonschredder neben ihrem Wohnhaus Luft gemacht.

Auf die abwehrenden Worte aus dem Rathaus reagieren sie jetzt mit einem Brief an Bürgermeister Ulrich Roland.

„Ihre Stellungnahme geht an dem vorbei, was wir thematisieren wollten“

„Ihre Stellungnahme geht leider an dem, was wir thematisieren wollten, völlig vorbei. Ein bisschen mehr Verständnis und Bürgernähe hätten wir uns dann doch von Ihnen, Herr Bürgermeister, erhofft. Somit sind wir schlichtweg nur enttäuscht“, so das Ehepaar.

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Enttäuscht seien aber auch die teils hochbetagten und kranken Nachbarn, „die diesem Dauer-Lärmpegel ausgesetzt sind“.

Deshalb sei es doch wohl ihr gutes Recht, so die Rautenbergs, „einmal laut darüber nachzudenken, ob 70 bis über 90 Dezibel Lärm zulässig sind“. Den Vorwurf, keinen Respekt vor den Arbeitern zu haben, weist das Ehepaar entschieden zurück. „Jeder arbeitende Mensch besaß unseren Respekt schon vor Ihrer Stellungnahme, in besonders hohem Maße auch die Maschinenführer und Arbeiter auf der Baustelle“.

An Arroganz grenzende Worte

Die „schon an Arroganz grenzenden Worte“ des Bürgermeisters hätten „tief enttäuscht und verletzt“. Der Bürgermeister fordere Verständnis für das lärmgeplagte Rathaus-Team „und wo haben Sie Verständnis für uns?“, so die Rautenbergs. Ein paar mitfühlende Worte zu äußern, „etwas Anteilnahme für die Sorgen Ihrer Bürger zu zeigen, das hätte uns schon gereicht und Ihnen besser zu Gesicht gestanden“.

Und man sei im Prinzip auch nicht gegen den Neubau: „Wir wissen und freuen uns darüber, dass er Nutzen und Erfolg für Gladbeck bringt.“