Gladbeck. Das an das Abrissgebäude angrenzende Wohn-/Geschäftshaus darf nicht beschädigt werden. Arbeiten sind auch für Sonntag und Fronleichnam beantragt.
- Das an das Abrissgebäude angrenzende Wohn- und Geschäftshaus darf nicht beschädigt werden
- Für den umgestürzten Abrissbagger wird ein Ersatzgerät am Donnerstag auf der Baustelle erwartet
- Die Fortführung der Abrissarbeiten sind auch für den kommenden Sonntag und Fronleichnam beantragt
Zeit zum Durchatmen bleibt nach dem Schrecken am Freitag auch für den verunglückten Maschinenführer kaum, der mit dem riesigen Bagger beim Abriss des ehemaligen Karstadt-Hertie-Hauses umstürzte. Denn die Firma TG Umwelttechnik bereitet bereits den letzten Abrissabschnitt vor, der eine besondere Herausforderung ist. „Den restlichen, L-förmigen Baukörper zur Hochstraße müssen wir sehr sensibel abreißen, da an ihn direkt ein Gebäude mit Bekleidungsgeschäft im Erdgeschoss angrenzt, das nicht beschädigt werden darf“, erklärt Tobias Großmann, Chef des Abrissunternehmens.
Am Samstagnachmittag hatte ein Feuerwehreinsatz an der restlichen Karstadtfassade zur Hochstraße wieder Aufsehen erregt. Die Wehrleute entfernten mit Hilfe der Drehleiter zur Sicherheit ein großes Betonstück, das nur noch von einigen Moniereisenresten in luftiger Höhe gehalten wurde.
Rückbau in Handarbeit
In diesem Bereich arbeiten die Teams der TG Umwelttechnik jetzt zunächst ohne Baggereinsatz weiter. „Wir werden die oberen beiden Stockwerke in Handarbeit zurückbauen“, erklärt Tobias Großmann. So soll auch vermieden werden, das größere Fassadenteile in die Tiefe stürzen, und den Flachbau beschädigen, in dem das Bekleidungsgeschäft Bonita seine Nähstube betreibt. Zur Sicherheit wurde das Dach mit Holzplatten und abfedernden Gummireifen belegt.
Bis zum Ende der Woche soll dieser Rückbau erledigt sein und erst dann wieder schwere Maschinen zum Einsatz kommen. „Mit einem Ersatzbagger, den uns die befreundete Abbruchfirma Otto aus Hameln ab Donnerstag zur Verfügung stellt“, so Tobias Großmann. Seinen havarierten Bagger lasse er zur Sicherheit untersuchen. Etwa, ob der Drehkranz durch den Unfall Schaden genommen habe. Die Fahrerkanzel ist durch den Sturz sichtbar beschädigt. Insgesamt rechnet Großmann, „mit einem Schaden von rund 100 000 Euro“, den Einsatz der Schwerlastkrähne zur Bergung eingerechnet.
Arbeitsgenehmigung für Sonntag beantragt
Der neuralgische Abrissbereich zum benachbarten Geschäfts-/Wohngebäude soll zur Sicherheit mit leichtem Gerät erfolgen, wenn kein Geschäftsbetrieb ist und somit weder Personal noch Kundschaft bei Bonita gefährdet sind. Großmann: „Wir führen mit der Stadt und der Bezirksregierung Gespräche, um Genehmigungen zu Erhalten, am kommenden Sonntag (11. Juni) und an Fronleichnam (15. Juni) arbeiten zu können“.
Die Fußgängerzone soll dann auch wieder im Abrissbereich bis zu den Geschäftsarkaden gesperrt und mit schweren, vor die Abbruchfassade gehängten Gummi-Matten geschützt werden.