Gladbeck. Projektentwickler Panteleit befragt mit seinem Team Händler und Kunden. Die Daten und Fakten sollen helfen, den Wochenmarkt attraktiver zu machen.

  • Den Wochenmarkt zukunftsfähig zu machen, das ist die Aufgabe von Projektentwickler Dr. Siegbert Panteleit
  • Um ein entsprechendes Konzept zu entwickeln, wurden zunächst Händler und Kunden befragt
  • Experte kann sich für den Gladbecker Wochenmarkt mehr Aufenthaltsqualität vorstellen

Der Anfang ist gemacht: Projektentwickler Dr. Siegbert Panteleit und sein Team sammelten am Samstag auf dem Wochenmarkt erste Daten und Fakten, mit deren Hilfe der Experte langfristig ein Konzept entwickeln will, um das wöchentliche „mobile Treiben“ attraktiver und zukunftsfähiger zu machen (WAZ berichtete).

Panteleit war mit dem ersten Tag der Umfeldanalyse zufrieden: „Die Händler waren interessiert und gaben Auskunft, auch die Kunden äußerten sich bereitwillig.“ Und es gab durchaus überraschende Erkenntnisse, so das dreiköpfige Panteleit-Team. Die Händler – insgesamt waren am Samstag 26 vor Ort auf dem Marktplatz in Stadtmitte – sind jünger als gedacht, so der Projektentwickler.

Zu den Marktständen kommen zu 80 Prozent Stammkunden

Die Stimmung unter den Händlern sei positiv, und auch mit der Gesamtatmosphäre seien sie zufrieden. Zu den Marktständen kämen rund 80 Prozent Stammkunden, „man kennt sich, man trifft sich und ist nett zueinander“, fasst Panteleit, der im Auftrag der städtischen Wirtschaftsförderung arbeitet, erste Eindrücke zusammen.

Blick auch auf die Märkte in den Stadtteilen

Die Wochenmärkte in Brauck und Zweckel sind schwächer als der in Stadtmitte. Dem in Zweckel gibt Experte Panteleit kaum eine Chance, dafür sei das Frischeangebot aus dem ländlichen Umfeld im Norden zu groß.

In Brauck müsste grundsätzlich über die Struktur des Marktes, Wochentag und Ort nachgedacht werden. Dann hätte er womöglich eine Chance.

Auch die Kunden seien „im großen und ganzen“ – so eine erste Einschätzung vom Samstag – zufrieden mit „ihrem Markt“, so Kirsten Panteleit, Ehefrau und Mitarbeiterin des Projektentwicklers. Ausdrücklich gelobt worden sei die gute Erreichbarkeit des Wochenmarktes aus allen Stadtteilen, die Parkplatzsituation (insbesondere mit der angrenzenden, östlichen Marktplatzfläche) sowie die gute Beratung und das große Vertrauen gegenüber den Händlern.

Einige wünschen auch die Verlegung von Wochenmärkten auf den Nachmittag

Allerdings: Die Kunden wünschten sich mehr Stände und größere Vielfalt, ergänzt Panteleit-Mitarbeiter Roman Milenski. Auch die Idee, die schwächeren Wochenmärkte am Dienstag und Donnerstag eher nachmittags als am Morgen stattfinden zu lassen, wurde als Wunsch geäußert. Und Siegbert Panteleit vernahm Stimmen, die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Eine Forderung, die er selbst für richtig hält. „Da sind Heimann und Piotrowski mit ihren Kaffee- und Fischleckerein schon auf dem richtigen Weg.“ Aber auch Kinderspielangebote, wie sie eine Markthändlerin anregte, oder ein Straßenmusikant könnten dazu gehören.

Ein langer Prozess kommt in Gang

Letztlich gehe es darum, so Panteleit, eine Strategie zu entwickeln, dass der Wochenmarkt in Zukunft unentbehrlich bleibt. „Auch, wenn im Moment alles gut ist und gerade der Samstagsmarkt ein Highlight ist.“ Insgesamt sei eine solche Aufwertung ein langer, aufwändiger Weg, so der Experte, der daher noch des Öfteren auf dem Markt zu finden sein wird. „So etwas erledigt sich nicht in ein paar Wochen, das wird rund zwei Jahre dauern, bis ein Konzept steht.“