Gladbeck. . Einige Geschäfte in der City lassen schon um 18 Uhr die Gitter herunter, andere schließen erst um 19 Uhr. Einheitliche Öffnungszeiten gibt es nicht.

  • Kunden in der Gladbecker Innenstadt können sich nicht auf einheitliche Ladenöffnungszeiten verlassen
  • Zwischen 18 und 19 Uhr ist die City, vielleicht auch deshalb, fast menschenleer
  • Georg Hahne, Vorsitzender des Einzelhandelsverbandes, ärgert sich über das Durcheinander an Samstag

Abends zwischen 18 und 19 Uhr: Die Innenstadt ist fast menschenleer. Etliche Geschäfte haben schon die Gitter an den Eingängen heruntergelassen, vor anderen holen die Angestellten gerade die Werbereiter, Blumen oder Kleiderständer herein, in einigen wenigen sind noch Kunden zu sehen. Wer doch noch unterwegs ist und etwas einkaufen will, steht an etlichen Geschäften frustriert vor verschlossener Tür. Von einheitlichen Ladenschlusszeiten kann in der Innenstadt nicht die Rede sein.

Kernöffnungszeit von 10 bis 18 Uhr

Für Georg Hahne, den Vorsitzenden des Einzelhandelsverbandes, ist dieses Thema ein alter Hut. Aber anders als noch vor einigen Jahren versuchen Einzelhandelsverband und Werbegemeinschaft nicht mehr, alle Händler in der City zu einheitlichen Öffnungszeiten zu bewegen. „Irgendwann muss gut sein mit Appellen. Es gibt ja sogar Händler, die an verkaufsoffenen Sonntagen und bei verlängerten Sonderöffnungszeiten zum Beispiel beim Ostermarkt nicht mitziehen oder sogar beim Zimtsternfest ihre Läden schon um 22 Uhr dicht machen.“

Georg Hahne sieht allerdings durchaus auch erreichte Fortschritte in den vergangenen Jahren: „Zumindest gibt es in der Innenstadt wochentags eine Kernöffnungszeit von 10 bis 18 Uhr, und inzwischen macht auch kein Geschäft mehr Mittagspause, wie das in kleineren Städten durchaus noch üblich ist. Dass Bäcker und Metzger deutlich früher öffnen und abends nicht unbedingt bis 19 Uhr offen halten, liegt auf der Hand.“

Verständlich ist für ihn auch, dass die meisten Textilgeschäfte nicht mehr um 9.30 Uhr, sondern erst eine halbe Stunde später ihren Verkauf starten: „Wenn keine Kunden kommen, stellt man sich halt darauf ein.“

Georg Hahne gehört zum „harten Kern“ der engagierten Einzelhändler, die ihre Ladentüren um 9.30 Uhr öffnen und erst um 19 Uhr wieder schließen. „In unser Geschäft kommt eben zu späterer Stunde noch das Paar, das Trauringe kaufen will, aber erst um 17 Uhr Feierabend hat. Andere Läden haben um diese Zeit keine Kundschaft mehr und schließen ab. Das muss jeder machen, wie er will. Wir sind schließlich Einzelhändler, also einzeln handelnde Händler.“

Allerdings: Der Samstag ärgert Georg Hahne doch. „An diesem Tag stehen wir in der Außenwirkung nicht gut da“, findet er. Die ersten Geschäfte schließen schon um 14 Uhr, weil es in der Innenstadt nach Ende des Wochenmarktes merklich ruhiger wird, das Gros der Händler macht zwei Stunden später Schluss, und einige wenige halten bis 18 Uhr durch. „Samstags würde ich mir schon einheitliche Öffnungszeiten wünschen“, sagt Hahne. Das jetzige Durcheinander spiele den großen Einkaufszentren in die Karten, in denen sich die Kunden darauf verlassen könnten, dass alle Geschäfte zur gleichen Zeit schließen.

Und noch eines liegt dem Vorsitzenden des Einzelhandelsverbandes am Herzen: „Es wäre schön, wenn die Schaufenster nach Ladenschluss noch einige Zeit beleuchtet blieben. Es gibt schließlich Zeitschaltuhren.“