Gladbeck. . Wenn das Wetter mitspielt, haben Tim Heimann und sein Team an der Coffeebox auf dem Markt viel zu tun. Der Stand ist ein beliebter Treffpunkt.
- Viermal pro Woche baut Tim Heimann seine „Coffeebox“ in Gladbeck auf
- Marktbesucher schätzen das rollende Café wegen der herzlichen Stimmung
- Schon Heimanns Eltern hatten einen Stand auf dem Wochenmarkt - das fliegende Gewerbe hat Tradition
Wenn aus Kunden Freunde werden, wenn eine Kaffebude zum Treffpunkt wird, wenn der Weg dorthin zur Gewohnheit wird, dann befindet man sich auf dem Gladbecker Marktplatz. Genauer gesagt am Stand von Tim Heimann.
Der Händler betreibt seit elf Jahren eine Kaffeebude, deren Besuch mittlerweile bei vielen Gladbeckern fest im Wochenplan verankert ist. Die WAZ begleitete ihn an einem typischen Samstagmorgen. Fazit: Trotz Stress hinter dem Tresen kommt der Spaß mit den Kunden nie zu kurz.
Es ist Stoßzeit an der Kaffeebude. Alle Tische sind belegt. Ein ganz normaler Samstag im Leben von Tim Heimann und seiner dreiköpfigen Crew. Schließlich ist er praktisch auf dem Markt aufgewachsen: „Meine Eltern haben heute noch ihren Obst- und Gemüsestand. Die Händler kennen mich von klein auf. Das hat das Geschäft am Anfang natürlich erleichtert. Das Verhältnis zu ihnen ist super. Viele von ihnen kommen auch hierhin und holen sich ihren Kaffee“, sagt der 37-Jährige.
Sofort fällt auf: Jeder kennt jeden. Die Kunden sprechen die Bedienungen mit Namen an und umgekehrt. Eine familiäre, warme, lustige Atmosphäre macht sich breit. „Das Persönliche und Freundliche ist das A und O. Ich freue mich, dass man das hier noch hat. Das ist Gladbeck. Du kannst auch alleine hierhin kommen und triffst hier immer jemanden“, sagt Heimann.
Viele sind Stammgäste
Viele der Kunden beschreiben, dass sie jede Woche hierher kommen, um Leute zu treffen und einfach Spaß zu haben. „Man kennt hier so gut wie jeden. Deshalb kommt man hier auch fast gar nicht vorbei, ohne einen Kaffee zu trinken“, sagt Gast Manuel (37) lachend.
„Einen Kaffee für Carsten!“, „Zwei Eiskaffee, bitte!“, „Machst du mir noch einen?“, schallt es in Richtung Eva Hermans und Tim Heimann. Das eingespielte Team, wie sie sich selbst bezeichnen, steht im Wagen und schenkt die Getränke aus. Und ja, es fluppt. Kein Gast muss lange warten.
Mitarbeiterin Eva macht es riesig Spaß: „Mittlerweile sehe ich das nicht mehr als Arbeit. Man quasselt mit den Leuten. Es ist witzig und zum Treffpunkt geworden. Alles ist total locker“, lobt sie ihren Job. Auch die Bedienungen, die Meter um Meter von Tisch zu Tisch zurücklegen, sind mit Freude dabei, denn auch sie kennen einige Kunden und kommen mit ihnen ins Gespräch. „Es ist wirklich sehr lustig. Die Leute sind freundlich und ehrlich“, sagt Lea (20), die erst seit drei Wochen Teil der Mannschaft ist.
Marktgeschäft ist wetterabhängig
Jeweils dienstags, donnerstags, freitags auf dem Feierabendmarkt und samstags ist Tim Heimann mit seinem Stand in der Stadt. Eins möchte er klarstellen: „Viele sagen, das Marktgeschäft sei tot. Das stimmt nicht. Was stimmt ist, dass es wetterabhängig ist. Aber wenn das Wetter gut ist, kommen die Leute gerne.“
Er ist eben ein Händler aus Leidenschaft – und freut sich darüber hinaus, dass sein Publikum bunt gemischt ist. An seinen Tischen tummeln sich junge genau wie ältere Semester. „Hier morgens bei schönem Wetter gemütlich zu sitzen, ist klasse“, sagt Ramona (23). Am Nachbartisch liest Cengiz (43) in Ruhe seine Zeitung. Ja, es geht manchmal auch ruhig zu: „Mittlerweile komme ich fast jede Woche. Es ist einfach Routine geworden.“