Gladbeck. 22 Fahrzeuge rosten auf dem Ex-Möbelparadies-Parkplatz vor sich hin. CDU sieht Gefahr für spielende Kinder. Zwei Pkw lässt Stadt jetzt abschleppen.
Das Problem ist nicht neu, für die Anwohner aber ein Dauerärgernis, das die CDU jetzt wieder auf die politische Ebene hebt: Der ehemalige Parkplatz an der Ruine des Möbelparadieses am Bramsfeld, der sich zunehmend mit wild abgestellten Schrottautos füllt. Der Haupt- und Finanzausschuss soll sich mit dem Problem beschäftigen.
CDU spricht von einem schockierenden Bild
Denn nach einer Ortsbegehung spricht CDU Stadtverbandsvorsitzender Dietmar Drosdzol gegenüber der WAZ von einem „schockierenden Bild“. Vorab habe man Beschwerden zur Vermüllung auf dem Parkplatz und der angrenzenden Rasenfläche erhalten, was aber nur ein Bruchteil der Situation gewesen sei, die die CDU-Delegation beim Vor-Ort-Termin vorgefunden habe.
Denn neben dem Müll stünden eine große Anzahl abgemeldeter und abgestellter Fahrzeuge – 22 Autos, ein Lkw und ein Wohnwagen – auf der Freifläche. „Zum Teil sind die Fahrzeuge verunfallt oder aufgebrochen. Glas liegt überall herum. Der Lkw steht zusätzlich mit einem Wagenheber gestützt und rostet vor sich hin. Hier sehen wir eine deutliche Gefahrenquelle, insbesondere für spielende Kinder“, so Drosdzol. Auch der mögliche Ausfluss von Betriebsflüssigkeiten in den Boden gebe Anlass zur Sorge. Zudem deuteten Utensilien wie alte Bremsschieben und defektes Werkzeug auf Reparaturaktivitäten hin.
Verursacher feststellen
Die CDU bereite einen Antrag für den Haupt- und Finanzausschuss am 2. Mai vor, kündigt Drosdzol an, „in dem klar gefordert wird, die Verursacher festzustellen und den Unrat sowie die abgemeldeten Fahrzeuge auf deren Kosten zu beseitigen“. Zudem solle „das Gebiet verstärkt beobachtet und kontrolliert werden“.
Oft muss die Stadt die Entsorgung bezahlen
Auch die SPD-Ratsfraktion hatte das Schrottauto-Problem im November 2014 bereits an die Verwaltung herangetragen.
Problem bei den Abschleppaktionen: Wenn sich der letzte Halter eines Schrottfahrzeuges nicht mehr ermitteln lässt, bleibt die Stadt auf den Entsorgungskosten sitzen, die dann zu Lasten der Stadtkasse gehen.
Die WAZ berichtete bereits mehrfach über die wild entsorgten Schrottautos. Anwohner erzählten dazu auch von Kindern, die in und mit den Fahrzeugwracks spielen. Ordnungsamtschef Gregor Wirgs hatte dazu schon der WAZ erklärt, dass der Ordnungsdienst das Areal regelmäßig kontrolliere, die Stadt auf Privatflächen aber nur einschreiten könne, wenn Gefahr drohe. Im Vorjahr wurden so bereits vier Fahrzeuge abgeschleppt.
Zwei Fahrzeuge mit eingeschlagenen Scheiben
Am Donnerstag machte sich der Amtsleiter nun selbst vor Ort ein Bild. Das Ordnungsamt wird nun als direkte Folge am heutigen Freitag zwei Fahrzeuge, die mit eingeschlagenen Scheiben und geöffneten Türen auf dem Gelände stehen, abschleppen lassen.
Auch der Zentrale Betriebshof der Stadt ist in Sachen Müllablagerung auf der Freifläche aktiv: Bereits am 18. März hat er den Eigentümer, eine Duisburger Immobilienfirma, schriftlich aufgefordert, das Grundstück zu reinigen. Zwischenzeitlich hat der Eigentümer zugesagt, dass das Gelände Mitte nächster Woche gereinigt und anschließend eingezäunt werden soll.