Gladbeck. . Der Anblick nervt Helga und Wolfgang Theiß: 20 abgemeldete und schrottreife Autos stehen auf dem ehemaligen Tacke-Parkplatz.

Helga und Wolfgang Theiß wohnen direkt gegenüber dem großen Parkplatz am Bramsfeld, im letzten Haus neben der Bauruine des ehemaligen Möbelparadieses Tacke. Als sie die Eigentumswohnung vor etwa 14 Jahren kauften, war das Möbelgeschäft noch geöffnet, auf dem Parkplatz stellten Kunden ihre Autos ab, und abends sorgte ein Hausmeister für Ordnung. „Top sauber war der Platz damals immer. Jetzt verkommt das Gelände zunehmend zum Abstellplatz für schrottreife Autos, und niemand kümmert sich um den Müll.“ Beim Blick aus dem Wohnzimmerfen-ster ärgert sich das Rentnerehepaar jedes Mal aufs Neue.

20 Pkw ohne Nummernschilder stehen auf dem Parkplatz, einige schon seit einem Jahr. Wem sie gehören, weiß niemand. Die Anwohner vermuten, dass ein Gebrauchtwagenhändler sie dort abgestellt hat. An etlichen sind die Scheiben eingeschlagen, die Außenspiegel demoliert, die Reifen platt, die Zierleisten abgerissen. Ein besonders zerbeultes Modell „schieben Kinder immer quer über den Platz“, haben Helga und Wolfgang Theiß beobachtet. „Ein Wunder, dass noch nichts passiert ist.“

Dreck ist das zweite Ärgernis. „Vor allem, wenn in und an der Moschee gefeiert wird, sieht der Parkplatz aus wie eine Müllhalde“, sagt Wolfgang Theiß. Mitglieder der Moscheegemeinde säuberten zwar den an ihr Grundstück grenzenden Teil des Parkplatzes, „aber der Wind weht den Müll ja über den ganzen Platz, und darum kümmert sich niemand.“ Auch nicht darum, „dass jede Woche zum Freitagsgebet in der Moschee, trotz absoluten Halteverbots auf beiden Straßenseiten, hier alles zugeparkt ist“. Ein Nachbar, der einen Falschparker ansprach, der sein Auto direkt vor der Hauseinfahrt abgestellt hatte, sei obendrein noch übel beschimpft worden.

Wolfgang Theiß hat sich schon x Mal beim Ordnungsamt und bei der Polizei beschwert – ohne Resonanz. „Ich weiß nicht mehr, an wen ich mich wenden soll. Aber irgendwer muss doch zuständig sein und etwas unternehmen.“

Genau da liegt das Problem. Der Parkplatz ist Privatbesitz. Der Eigentümer darf ihn nutzen, wie er will – auch alte Autos darauf abstellen lassen. Die Stadt kann nur einschreiten, wenn von dem Grundstück eine Gefährdung ausgeht, erklärte Gregor Wirgs, Leiter des Ordnungsamtes. Vor ein paar Monaten sei man aktiv geworden, weil der Platz mit Scherben übersät war. Wirgs sagte zu, nach dieser neuerlichen Beschwerde den Kommunalen Ordnungsdienst noch einmal zur Kontrolle zu schicken. Das Problem mit den falsch geparkten Autos beim Freitagsgebet sei dem Ordnungsamt bekannt: „Wir sind jede Woche vor Ort und verteilen reichlich Knöllchen.“