Gladbeck. . Handel begrüßt Vorstoß der Verwaltung für Freigabe des gesamten Platzes. Hahne: Trampelpfade legalisieren. Grüne: Noch keine abschließende Meinung.

Es gibt doch Gegenwind zum Vorstoß der Verwaltung, den gesamten Marktplatz als Parkplatz freizugeben. Obwohl das Thema jahrelang immer wieder Streitpunkt in der Politik war, waren nach dem Bericht über die Pläne Reaktionen zunächst ausgeblieben.

Eine Woche danach meldet sich nun die CDU zu Wort – und reagiert wie erwartet. „Wir lehnen eine Öffnung des gesamten Marktplatzes fürs Parken ab“, betont Christian Enxing, Sprecher des Stadtverbands. Er erneuert damit die Position, die die CDU seit Fertigstellung des Marktplatzes in der jetzigen Form im Jahr 2004 innehat.

"An der Sachlage hat sich nichts geändert"

Zwar habe die CDU 2014 den Beschluss mitgetragen, das einjährige Pilotprojekt „Beparkung des östlichen Marktplatzes“ (35 Plätze) fortzusetzen. Damals sei als Grund die anstehende Bebauung des P & C-Areals und die Sanierung der Innenstadt angegeben worden. Erst nach Abschluss der Maßnahmen sollte über die weitere Verwendung des Marktplatzes entschieden werden. Da dies noch nicht geschehen sei, „hat sich an der Sachlage nichts geändert“, sagt Enxing. Die CDU habe keinen Grund, vom Beschluss abzuweichen. Allenfalls tageweise Ausnahmen, wie zum Zimtsternfest, würde die Union akzeptieren.

Wie berichtet, hatten üppig verteilte Knöllchen am Abend des jüngsten Zimtsternfestes nicht nur Autofahrer, sondern auch die Werbegemeinschaft der Gladbecker Cityhändler stark verärgert.

"Das ist bemerkenswert gut"

Dass die Stadtverwaltung so schnell reagierte und gleich eine Freigabe des gesamten Platzes fürs Parken in Aussicht stellt, hat die Einzelhändler dann wieder versöhnt. „Das ist bemerkenswert gut“, freut sich der Vorsitzende des Einzelhandelsverbands, Georg Hahne. Die Händler hatten stets für eine Freigabe des Marktplatzes als Parkplatz plädiert. Umso mehr nach der Schließung von P&C, wodurch die Einzelhandels-Situation am unteren Ende der Horster Straße immer schwieriger wurde.

„Die Leute wollen überirdisch und nah an den Geschäften parken. Sie stellen ihr Auto auf dem Marktplatz sogar ab, wenn sie ein Knöllchen riskieren“, sagt Hahne. Pragmatische Politik sei, solche „Trampelpfade“ zu legalisieren, wie es im Zuge des Umbaus vor dem Hallenbad auch geschehen sei.

Die Grünen haben noch keine abschließende Meinung

Entscheiden wird die Politik im neuen Jahr über die Freigabe. Die Grünen, einst vehemente Gegner der Marktplatz-Beparkung, haben „noch keine abschließende Meinung“, gesteht Fraktionssprecher Mario Herrmann. „Wir werden das Für und Wider in der Fraktion offen diskutieren.“ Zu bedenken gibt er, dass die Lage am Markt und das Umfeld sich verändert habe. „Es gab viele Ideen zu Anfang, aber statt attraktiver ist der Platz trostloser geworden.“ Wohl ein Hinweis auf einen pragmatischen Umgang mit dem einstigen Reizthema.