Gladbeck. . Immer weniger Standbetriebe. Verwaltung will sinkende Einnahmen durch Gebührenanhebung 2016 ausgleichen. Beschluss im Rat vorgesehen.
Es rumort gewaltig unter den Gladbecker Markthändlern. Seit bekannt geworden ist, dass die Stadtverwaltung die Standgebühren erhöhen will, beherrscht das Thema die Gespräche hinter den Ständen auf den Wochenmärkten.
Steigen sollen die Gebühren ab 2016 für Dauerhändler von 2,30 Euro auf 2,90 Euro pro Standmeter, für Tageshändler von 3,80 auf 4,30 Euro. Zuletzt waren die Gebühren 2011 erhöht worden. Die Begründung der Verwaltung: Da es immer weniger Standbetreiber auf den Gladbecker Wochenmärkten gibt, verringern sich die Einnahmen, so dass der Gesamtaufwand von 106 589 Euro nicht mehr gedeckt ist. Weiteres Argument: In Nachbarstädten seien die Gebühren fast durchweg höher.
Diese Logik leuchtet den Händlern nicht wirklich ein. „Wenn es weniger Händler gibt, die wenigen aber mehr zahlen müssen, bleiben noch mehr weg, dann geht der Markt hier den Bach runter“, drückt Käsehändler Wim Smit, der dienstags, donnerstags und samstags von Holland zum Wochenmarkt in der City fährt, seine Sorge um die Entwicklung aus.
Tatsächlich ist es so, dass von Jahr zu Jahr weniger Standmeter angemietet werden. 2011 belegten Dauerhändler auf allen drei Wochenmärkten – Brauck, Zweckel und Mitte – noch insgesamt 695 Standmeter. 2016 werden sie nur noch 397 Meter anmieten. Und es kommen auch weniger Tageshändler. 2011 belegten sie noch 16444 Meter, 2016 werden es laut Verwaltung nur noch 10420 Meter sein.
Bereits in der nächsten Woche soll die Erhöhung vom Rat beschlossen werden, der Haupt- und Finanzausschuss wird sich am Montag damit beschäftigen.
Auf einer recht turbulenten Versammlung in der vergangenen Woche haben die Händler ihrer Empörung Luft gemacht. Marktsprecher Klaus Piotrowski hofft, dass auf einem weiteren Treffen in der kommenden Woche gemeinsam mit dem Ordnungsamt eine Lösung gefunden wird. Ein Vorschlag der Händler: Die Erhöhung sollte auf die Zeit verschoben werden, wenn der Marktplatz wieder attraktiver ist. Denn aktuell und sicher noch bis 2017 beeinträchtige die Baustelle auf dem ehemaligen P&C-Gelände das Ambiente, zum anderen sorgt der Leerstand im ehemaligen Haushaltswarengeschäft Ricken für unschöne Ansicht. Wenn es durch Verbesserung der Situation wieder mehr Laufkundschaft gäbe, wären Erhöhungen nachvollziehbarer, so Piotrowski.